Spotlight

10.03.2000

Überrannt und leergeräumt

Das waren noch Zeiten, als man durch die Straßen gerannt ist, um - "Oma, runter vom Balkon..." - die Massen zu bewegen. Genutzt hat es nichts, weil die Massen entweder nicht als Oma angeredet werden wollten oder mit Vietcong, Hochschulrahmengesetz etc. nichts am Hut hatten. Eine Generation später wissen wir, wie man mehr bewegt. Man ersetze Politik durch Informatik, links durch Linux, rote Sterne durch Pinguine und Fachschaft durch Firma. Schon bewegen sich die Massen zur CeBIT nach Hannover, wo der Anstrum auf Linux-Stände den arrivierten und älteren Semestern das gewünschte Beratungsgespräch nahezu unmöglich macht.

Ein besonderes Ärgernis mag es ihnen dabei sein, dass mindestens die Hälfte der Massen vergeblich andrängt. Was sie suchen ist eine Stunde nach Messeeröffnung ohnehin nicht mehr zu haben, nämlich Linux-Versionen für lau. Linux-Firmen haben ein Kommunikationsproblem: Wie bringt man etwas, das zunächst einmal nichts kostet, an Leute mit Geld für die späteren Kosten?