Lediglich die SW-Beratung meldet Umsatzplus:

Spezialisten im nächsten Jahr gefragt

17.12.1982

DÜSSELDORF (hh) - Die Nachfrage nach qualifizierten Spezialisten insbesondere im Softwaresektor ist immer noch kaum zu befriedigen. So lautete eine der Kernaussagen auf der Hauptversammlung des Bundes Deutscher Unternehmer BDU bei einer Retrospektive über die Entwicklung der Unternehmensberatung 1982/83.

Das Gesamtjahr 1982 zeigte bei knapp der Hälfte der im BDU organisierten Berater 1982 eine Umsatzsteigerung; der Anteil der Unternehmen mit sinkenden Umsätzen verdoppelte sich allerdings auf 16 Prozent. Auch eine Verschiebung der Beratungstätigkeit war zu bemerken.

Insgesamt setzten die deutschen Unternehmensberater in diesem Jahr 1,7 Milliarden Mark um. Dabei entsprach nach Mitteilung der Geschäftsstelle des Verbandes ein nominales Wachstum von rund drei Prozent allerdings real rückläufigen

Werten. Den Grund hierin sieht der Dachverband in der konjunkturellen Entwicklung, die zu einer deutlichen Zurückhaltung bei der Auftragsvergabe führte. Insbesondere im zweiten Halbjahr machte sich diese Tendenz bei real stagnierenden Umsätzen in der klassischen Beratung (700 Millionen Mark insgesamt) bemerkbar. Erhöhen konnte sich der Honorarumsatz im Bereich der Softwareberatung. Er stieg um sechs Prozentpunkte von 550 auf 580 Millionen Mark im Jahresverlauf. Die Marktforscher nahmen eine Einbuße von zwei Prozent hin.

Für 1983 läßt sich nach Aussage des BDU ein Beratungsschwerpunkt in allen Fragen schnell wirkender Rationalisierungsmaßnahmen, aber auch im Bereich der Kostensenkung in Lagerwirtschaft und Fertigung erwarten.

Die Ergebnisse insbesondere des zweiten Halbjahres - 26 Prozent der Berater hatten mit sinkenden Auftragseingängen zu kämpfen - führten im laufenden Jahr auch zu Auswirkungen auf dem Personalsektor. Die Hälfte aller Unternehmen sah sich gezwungen, den Mitarbeiterstab einzuschränken. Lediglich 35 von hundert stellten neue Berater ein.

Ein Hoffnungsschimmer allerdings wird für 1983 erwartet. Personalreduzierungen sind lediglich bei einem Prozent der Mitglieder vorgesehen. Bei allen anderen Unternehmensberatungen soll das Mitarbeiterpotential wenigstens gehalten werden. Generell wird davon ausgegangen, daß gerade in Zeiten einer wirtschaftlich angespannten Situation, der Bedarf an Beratungspersonal mit speziellen Kenntnissen sehr hoch ist.