Sorgfältige Planung erleichtert Migration, aber:MVSXA kann leicht zum Stolperstein werden

31.05.1985

NEWBURY (CW) - Auch wenn das Vorhaben gigantisch erscheint: Ein Upgrade zum IBM-Betriebssystem MVS/XA kann relativ problemlos erfolgen. Voraussetzung ist allerdings, daß die Konvertierung sorgfältig geplant ist. Zu diesem Ergebnis kam jetzt das britische Marktforschungsinstitut Xephon Technology Transfer Ltd., Newbury, in einer Studie.

Die Untersuchung analysiert die Situation von 30 großen IBM-Anwendern, die sich zur Migration von einem anderen IBM-Betriebssystem auf MVS/XA entschlossen hatten.

Als Grund für diesen Wechsel gaben die meisten DV-Chefs an, den durch die virtuelle Speicherung bedingten Beschränkungen begegnen zu wollen. Die Xephon-Experten glauben allerdings, daß die Betroffenen sich hier zuviel versprechen: Das IBM-Starbetriebssystem könne höchstens die Symptome lindern, aber keine Heilung schaffen.

"Konvertierungsfragen" ,so ist der Studie zu entnehmen, "sind für jede IBM-Umgebung eines der größten Schreckgespenster. Big Blue hat mehr Energie darauf verwendet, die Probleme bei XA-Konvertierungen in den Griff zu bekommen, als es sonst bei irgendeinem Produkt der Fall war".

Basierend auf den Erfahrungen von rund 30 Anwendern, die zwischen 1983 und 1984 ein Upgrade auf MVS/XA riskiert hatten, warnt Xephon vor übereiltem Handeln. Entscheidende Voraussetzungen für eine erfolgreiche Konvertierung sei eine ausgefeilte Planung. In einem solchen Konzept müßten alle benötigten Versionen der untergeordneten Software so verfügbar sein, daß sie ohne Modifikation nach MVS/XA übertragen werden könnten.

"Eine frühzeitige Positionierung hat den Vorteil," heißt es in der Untersuchung, "daß der Gesamtkomplex der Konvertierung in - überschaubare Teilbereiche aufgebrochen werden kann. Um dieses Plus auszunutzen, ist es nötig, einen relativ kleinen Geldbetrag für Lizenzgebühren etwas früher als unbedingt notwendig lockerzumachen."

Die in der Xephon-Studie zitierten Anwender verwendeten im Schnitt etwa fünf Monate auf die Entscheidungsfindung, ob sie ins XA-Lager wechseln sollten oder nicht. Interessenten, die kurz nach dem Produktannouncement an eine Migration dachten, ließen sich dabei nicht mehr Zeit als DV-Chefs, die eine Umstellung erst zu einem späteren Zeitpunkt in Betracht zogen.

Hauptgrund für eine Pro-MVS/XA-Entscheidung war für gut zwei Drittel der Befragten die Hoffnung, Engpässe in der virtuellen Speicherung zu beseitigen. "Virtuellen Speicherplatz", so das Ergebnis der Studie, "kann man nicht kaufen. Wenn selbst Tuning-Versuche keine Abhilfe mehr schaffen können, scheint eine Migration auf MVS/XA der einzige Ausweg."

Der XA-Upgrade sei jedoch kein . Allheilmittel, um die Probleme der Anwender zu beheben. Meist lasse sich lediglich eine zeitlich begrenzte Notlösung schaffen. Etwa die Hälfte der von Xephon befragten Benutzer hatten auch nach der Umstellung mit Einschränkungen zu kämpfen.

Dennoch sind mehr als 90 Prozent der in der Studie zitierten User mit MVS/XA zufrieden. Als größten Stolperstein werteten sie jedoch die Software-Inkompatibilität - sei es bei Inhouse-Lösungen oder Paketen von unabhängigen Anbietern, die sich nicht mit MVS/XA vertragen. Etwa 50 Prozent der Migrationswilligen hätten zudem erfahren müssen, daß Programmierküchen keine MVS/XA-kompatible Version ihres eigenen Produkts anbieten konnten.

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