Zurück zu den Kernprodukten des Konzerns

Sony schließt seinen ISP Friendfactory

01.12.2000
MÜNCHEN (CW) - Der Internet-Provider-Dienst "Friendfactory" von Sony wird zum Jahresende "auf zunächst unbegrenzte Zeit" eingestellt. E-Mail-Accounts, Web-Seiten und Communities müssen zu einem anderen Anbieter umziehen.

Unverhofft kommt auch in der New Economy oft. Der Werbeslogan von Sonys ISP- und Community-Plattform Friendfactory lautete bislang: "Mit uns geht?s bergab ... aber nur mit den Preisen" - lediglich 2,5 Pfennig kostet die Internet-Minute bei dem Dienst. Inzwischen ist nur noch der erste Satzteil gültig, denn die Friendfactory wird zum 31. Dezember eingestellt. Nach Angaben des Unternehmens machen es die "von Sony verfolgten Internet-Aktivitäten" notwendig, sich in Zukunft ganz mit der Entwicklung von Diensten der nächsten Generation zu beschäftigen. Als Folge würden die unter dem Dach der Friendfactory angebotenen Services wie E-Mail, Webspace, Netzzugänge und Communities auf unbefristete Zeit nicht mehr angeboten.

Laut Sony-Pressesprecher Matthias Colli will der Elektronikkonzern seinen Internet-Auftritt künftig enger mit dem eigenen Markennamen und den Produkten verzahnen. Die neuen Web-Services sind dabei als eine Art Mehrwert für die Hardware von Sony vorgesehen, beispielsweise können Kunden Fotoabzüge von digitalen Bildern online bestellen oder Musiktitel für den "Memory Stick" herunterladen. Die rund 80000 regelmäßigen Nutzer der Friendfactory sollen nach Aussage von Colli rechtzeitig die Gelegenheit erhalten, zu einem anderen Anbieter für Communities umzuziehen. Allerdings steht zur Zeit noch nicht fest, um welchen Provider es sich dabei handeln wird.