Nach Microsofts Mega-Deal

Sony schlägt zurück

01.02.2022
Von 
Brad Chacos schreibt unter anderem für unsere US-Schwesterpublikation PC World.
Nachdem Microsoft den Kauf von Activision Blizzard angekündigt hat, will Sony seinerseits das Entwicklerstudio Bungie übernehmen.
Mit dem Kauf von Bungie läutet Sony die nächste Runde im Gaming-Konsolidierungskampf ein.
Mit dem Kauf von Bungie läutet Sony die nächste Runde im Gaming-Konsolidierungskampf ein.
Foto: Bungie Inc

Mit Activision Blizzard will Microsoft nicht nur eines der größten Entwicklerstudios kaufen: Zum Inventar gehört unter anderem auch die Marke "Crash Bandicoot" - einst das Maskottchen der Playstation. Der Stachel scheint tief zu sitzen. Am Montag kündigte Sony nun an, das Entwicklerstudio Bungie für 3,6 Milliarden Dollar kaufen zu wollen, Schöpfer der millionenschweren Spielereihen "Destiny" und "Halo".

Die Gaming-Konsolidierung schreitet voran

Die Gaming-Industrie befindet sich inmitten einer intensiven Konsolidierungsphase. Nachdem das Entwicklerstudio Bethesda, das ebenfalls von Microsoft aufgekauft wurde, angedeutet hat, seine kommenden Spiele "Starfield" und "Elder Scrolls VI" exklusiv für Xbox und PC zu veröffentlichen, steigt die Sorge unter den Gamern, dass besonders beliebte Games, die bisher für mehrere Plattformen erschienen sind, künftig der Vergangenheit angehören.

Bungie erreicht etwa mit dem SciFi-Shooter "Destiny" auf PlayStation, Xbox und PC ein gleichermaßen großes Publikum. Daran scheint sich in naher Zukunft auch nichts zu ändern: "Wir bleiben Herr unseres Schicksals", schrieb Bungie-CEO Pete Parsons in einem Blogpost, in dem er den Deal ankündigte. "Wir werden unsere Spiele weiterhin unabhängig veröffentlichen und kreativ entwickeln. Wir werden weiterhin eine einheitliche Bungie-Community betreiben. Unsere Spiele werden weiterhin dort zu finden sein, wo unsere Community ist, wo immer sie spielen möchte."

Bei Sony scheint man das ähnlich zu sehen: "Das ist ein wichtiger Schritt in unserer Strategie, die Reichweite von PlayStation auf ein breiteres Publikum auszuweiten", so Jim Ryan, President und CEO von Sony Interactive Entertainment. "Wir wissen, wie wichtig die Community von Bungie für das Studio ist, und wir freuen uns darauf, sie dabei zu unterstützen, unabhängig zu bleiben und weiter zu wachsen."

Ironischerweise gehörte Bungie in der Vergangenheit sowohl bereits Microsoft als auch Activision Blizzard, bevor sich das Entwicklerstudio unabhängig machte. Das Halo-Franchise ist übrigens nicht in Gefahr: Die Beteiligung Bungies endete mit Halo 3 (2007) und Halo: Reach (2010). Seitdem ist Microsofts hauseigenes Studio 343 Industries für "Halo" zuständig. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation PC World.