"In-Game-Werbung gehört sicherlich zu den Entwicklungen, die man in nächster Zeit im Auge behalten muss", erklärt Volker Nickel vom Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft http://www.zaw.de auf Anfrage von pressetext. In Bezug auf eine effektive Durchführung von Werbung in diesem Bereich seien allerdings zur Zeit noch viele Fragen offen. "Welche Computerspiele erreichen überhaupt welche Nutzer und welche Form der Werbung in Spielen kommt bei welchen Zielgruppen gut an", fasst Nickel zusammen. Eine große Zahl von Computerspielern sei noch lange kein Garant für einen schlussendlichen Werbeerfolg. "Es müssen auch qualitative Kriterien beachtet werden", meint Nickel. Eine Grenze hätten derartige Bestrebungen allerdings spätestens dann erreicht, wenn sie von den Nutzern als ungewollt wahrgenommen werden würden. "Die Gefahr ist groß, dass eine solche Werbung vom User als störend empfunden wird", erläutert Nickel. "Wenn Spiele mit Werbung vergünstigt oder kostenfrei angeboten werden, wird der Nutzer das wohl eher in Kauf nehmen", schätzt Nickel.
Sony hat erst vor kurzem mit dem Verkauf von In-Game-Werbung begonnen. Im Gegensatz zum Konkurrenten Microsoft, der derartige Werbung exklusiv über einen eigenen Anbieter abwickelt, hat man sich beim Hersteller der Playstation 3 für ein offenes Modell entschieden. Dieses soll nach Einschätzung von Analysten auch dem Wettbewerb unter den verschiedenen Anbietern von In-Game-Werbung zu Gute kommen. Der Nachteil der offenen Strategie ist hingegen, dass Werbetreibende, die ihre Botschaften in einem bestimmten Spiel platzieren wollen, keinen einheitlichen Ansprechpartner vorfinden, sondern sich je nach Spiel an unterschiedliche Anbieter wenden müssen.
Einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens eMarketer zufolge hat der Markt für In-Game-Werbung im vergangenen Jahr in den USA ein Volumen von 400 Mio. Dollar erreicht. Im Laufe der nächsten fünf Jahre wird demnach in diesem Bereich ein jährliches Wachstum von fast 23 Prozent erwartet. (pte)