Absatzeinbruch

Sony Ericsson streicht 2000 Stellen

17.04.2009
Der Handy-Hersteller Sony Ericsson verdoppelt nach einem dramatischen Absatzeinbruch und roten Zahlen zu Jahresbeginn seine Sparanstrengungen.

2000 weitere Mitarbeiter müssten gehen, teilte das Gemeinschaftsunternehmen des japanischen Elektronikkonzerns Sony und des schwedischen Telekomausrüsters Ericsson am Freitag in London mit. Damit will das Unternehmen weitere 400 Millionen Euro pro Jahr einsparen. "Wir passen unser Geschäft den neuen Marktrealitäten an, um das Unternehmen so schnell wie möglich wieder profitabel zu machen", sagte Unternehmenschef Dick Komiyama.

Sony Ericsson hat bereits zwei Sparprogramme über insgesamt 480 Millionen Euro aufgelegt. In diesem Zuge sind bereits 2000 Mitarbeiter gegangen. Doch das reicht angesichts der Marktlage und hohen Marktanteilsverlusten nicht. Sony Ericsson schätzt, dass die branchenweiten Handyverkäufe in diesem Jahr um mindestens zehn Prozent unter den 1,19 Millionen des Vorjahres liegen werden. Bislang hatte das Unternehmen nur ein halb so großes Abrutschen erwartet.

Umsatzeinbruch und Verlust

Der Umsatz von Januar bis März fiel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2,70 auf 1,74 Milliarden Euro. Das führte zu einem Verlust vor Steuern von 370 Millionen Euro nach einem Gewinn von 193 Millionen Euro im ersten Quartal 2008. Ein Minus in dieser Größenordnung hatte Sony Ericsson bereits vor vier Wochen vorhergesagt. Unterm Strich verschlechterte sich das Ergebnis von plus 133 auf minus 293 Millionen Euro. Bereits am Vortag hatte Branchenprimus Nokia schlechte Zahlen für den Jahresauftakt vermeldet, aber gleichzeitig die Hoffnung auf ein Ende der Talfahrt geweckt.

Im ersten Quartal setzte Sony Ericsson nur noch 14,5 Millionen Mobiltelefone ab - das Jahr zuvor waren es noch 22,3 Millionen gewesen. Der durchschnittliche Verkaufspreis (ASP) hielt sich dagegen beinahe stabil bei 120 Euro. Der Marktanteil fiel binnen nur drei Monaten von rund acht auf rund sechs Prozent.

Entlassungen kosten viel Geld

Bereits im Schlussquartal des vergangenen Jahres waren der Absatz trotz Weihnachtsgeschäft um ein Fünftel zurückgegangen und tiefrote Zahlen herausgekommen. Das lag nicht zuletzt an den Kosten für die Stellenstreichungen. Die neue Runde schlage mit 200 Millionen Euro zu Buche. (dpa/tc)