Web

Sommer-Theater geht weiter

22.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Kaum ist Ron Sommer abgetreten, diskutieren bereits eingeweihte Kreise über die Summe, die der ehemalige Telekom-Chef für seinen Lebensabend einstreichen könnte. Angeblich enthielt der Vertrag des Vorstands nicht nur eine Laufzeit bis 2005, sondern darüber hinaus auch eine Optionsklausel für weitere drei Jahre. Bei sechs Jahresgehältern à 2,5 Millionen Euro stünden ihm dann 15 Millionen Euro zu. Zudem ist offen, welchen Gegenwert er für seine Aktienoptionen einstreichen könnte. Eine zusätzliche Abfindung für Sommer wird es laut Bundesfinanzminister Hans Eichel nicht geben.

Durch die Pleite der Holding des NRW-Kabelbetreibers Callahan GmbH ist zudem wieder die Frage aktuell, ob die Telekom ihr restliches Kabelnetz überhaupt verkaufen kann, um Schulden abzubauen. Nicht betroffen vom Insolvenzantrag ist die Callahan-Tochtergesellschaft Ish, die die Netze in NRW und Baden-Württemberg betreibt. Callahan hatte Anfang 2000 rund 55 Prozent der beiden Ländernetze für zwei Milliarden Euro übernommen, der Rest blieb bei der Telekom. Das hessische Netz ging an eine Tochter des Kabelkonzerns NTL, der ebenfalls pleite ist. Für alle anderen Kabelnetze sucht die Telekom einen Käufer, seit das Kartellamt zu Jahresbeginn der 5,5 Milliarden Euro schweren Übernahme durch Liberty nicht zugestimmt hat. (ajf)