Flut an Gewinnwarnungen

Softwarehäuser stehen weiter unter Druck

11.07.2003
MÜNCHEN (CW) - Auch BMC Software hat sich in den Reigen der Unternehmen eingereiht, die ihre Quartalsprognosen nicht erfüllen können. Nun sollen Entlassungen helfen.

Im ersten Fiskalquartal (Ende: 30. Juni) des laufenden Geschäftsjahres 2004 sind die Texaner gehörig unter Druck geraten. Statt wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres 25 Lizenzverträge mit einem Volumen von mehr als einer Million Dollar abzuschließen, brachte BMC zuletzt nur 16 Abschlüsse unter Dach und Fach. Auch platzten am Ende des Berichtszeitraums Verträge im Wert von rund 50 Millionen Dollar, die fest eingeplant worden waren.

Nun geht die Company von Umsätzen zwischen 305 und 312 Millionen Dollar aus, davon rund ein Drittel aus Lizenzverträgen. Im April hatte BMC noch Einnahmen von 320 bis 335 Millionen Dollar in Aussicht gestellt. Auch der Gewinn bleibt hinter den Erwartungen zurück: Statt eines Nettoprofits von bis zu fünf Cent je Aktie rechnet das Unternehmen nun mit minus einem bis minus vier Cent je Anteilschein. Die endgültigen Quartalszahlen will BMC am 28. Juli bekannt geben.

Die Probleme der Texaner sind kein Einzelfall in der Softwarebranche: In der Vorwoche hatten die Integrationsspezialisten Webmethods und Seebeyond ihre Erwartungen für den gerade abgelaufenen Zeitraum reduziert, und auch der Softwarekonzern Siebel kann nicht an die Vorgaben der Wallstreet heranreichen. Zudem haben die US-amerikanischen Dokumenten-Management-Anbieter Documentum und Filenet vor einem schwachen Quartalsverlauf gewarnt.

BMC will nun mit Stellenstreichungen auf die Nachfrageschwäche reagieren. Betroffen sind vor allem die Vertriebsabteilungen in Nordamerika und Nordeuropa, wo die Quartalszahlen laut Firmenchef Robert Beauchamp "enttäuschend" ausgefallen sind. Konkrete Pläne gibt es allerdings noch nicht. (ajf)