Japaner setzen auf Kooperation

Software soll 7S Prozent billiger werden

04.04.1976

TOKIO - Die Produktivität der japanischen Software-Branche soll bis 1980 verfünffacht werden. Parallel dazu sollen die Zuverlässigkeit der Software auf das sechs- bis siebenfache gesteigert und die Produktionskosten i auf ein Viertel des derzeitigen Niveaus I gesenkt werden. Um diese Ziele zu erreichen, plant das jetzt von 17 japanischen Softwarehäusern gegründete Gemeinschaftsunternehmen Kyodo Software Development Co. innerhalb, der nächsten fünf Jahre ein umfangreiches Forschungs- und Entwicklungs-programm, das mit 65 Millionen Mark F Zuschüssen vom japanischen Ministerium für Internationalen Handel und ß Industrie (MITI) finanziert werden soll. Vorgesehen ist auch die Entwicklung eines neuen Sprachsystems, eines Programmgenerators, eines neuen Input-Output-Verfahrens und einer Technik zur Transferieren herkömmlicher Sprachen in das neue System. Die Geschäftsführung des Gemeinschaftsunternehmens sollen die sechs | großen Japanischen Computer-Hersteller übernehmen; etwa 100 kleinere Softwarehäuser sollen dem Unternehmen assoziiert werden. In Japan gibt es derzeit insgesamt rund 1000 Softwarefirmen mit einem Gesamtumsatz von etwa 2,2 Milliarden Mark pro Jahr.

Als weiteres neues Gemeinschaftsunternehmen plant die japanische DV-Industrie zusammen mit dem MITI die Gründung einer Vermietungsgesellschaft, die bei Export-Geschäften eingeschaltet werden soll. Zur Finanzierung von Mietaufträgen in japanischen Inlandsgeschäften gibt es bereits seit längerem die Japan Electronic Computer Co. Zur Exportförderung wollen die japanischen Computerhersteller außerdem zusammen mit der japanischen Gesellschaft für wirtschaftliche Zusammenarbeit Schulungskurse einrichten, in denen Techniker und Operatoren ausgebildet werden. Die japanische DV-Industrie, die schon bei der Entwicklung hochintegrierter Schaltkreise kooperiert, wird damit auf allen für die künftige Entwicklung wichtigen Gebieten zusammenarbeiten .