Software-on-demand IBM testet elektronische Wege bei der Produkt-Distribution

09.09.1994

SAN MATEO (IDG) - Im Rahmen eines "Global-Network" will IBM die Voraussetzungen fuer eine elektronische Software-Distribution schaffen. Die fuer die Produktherstellung zustaendige Division des Konzerns sucht derzeit in den USA und in Europa Grossanwender, die sich an einem Pilotprojekt zur Verteilung von Programmen via WAN und LAN beteiligen.

Ursprung des Vorhabens war die Idee, ein Produktspektrum von immerhin 8000 Programmen moeglichst verzoegerungsfrei und ohne den physischen Umweg ueber Datentraeger zur Verfuegung zu stellen. Betroffen sind PC- und Workstation-Anwendungen, die ueberwiegend aus dem eigenen Haus stammen oder von Drittanbietern lizenziert wurden. Vergleichbar mit Video-on-demand kann die Software im Global Network von einer IBM-Datenbank geordert und direkt installiert werden, ohne staendig Disketten wechseln zu muessen.

Ausser Zeit spart der Anwender laut IBM auch Geld, da die Kosten fuer Materialien, Lager- und Distributionslogistik sinken und damit auch die Produktpreise. Einen weiteren Vorteil bietet das Verfahren mit der Option, Software zunaechst in Teilen zu testen, bevor eine Kaufentscheidung faellt.

Basis des Versuchs soll Big Blues unternehmenseigene Netzinfrastruktur sein, wobei "Netview" als Netzwerk-Management- Plattform die Verteilerrolle uebernehmen wird. Bei den Uebertragungsmedien sind verschiedene Netzwerkanbieter und Online- Dienste vorgesehen. Voraussichtlich zum ersten Quartal des naechsten Jahres rechnet man bei IBM mit dem Aufbau eines derartigen Distributions-Systems.