Software AG schnürt SOA-Komplettpaket

02.03.2006
Mit "Crossvision" bringen die Darmstädter ein Paket zur Einführung und Verwaltung Service-orientierter Architekturen (SOA).
Kern des SOA-Pakets der Software AG ist das kombinierte Registry- und Repository-System CentraSite.
Kern des SOA-Pakets der Software AG ist das kombinierte Registry- und Repository-System CentraSite.

Der Hersteller positioniert sich damit gegen Middleware-Spezialisten wie IBM und Bea Systems, die ebenfalls mit breit gefächerten SOA-Stacks um Kunden werben. Das Angebot der Hessen besteht aus sechs Komponenten, die sich jeweils auch einzeln in Lizenz nehmen lassen.

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Kern des Pakets ist das kombinierte Registry- und Repository-System "CentraSite", eine Gemeinschaftsentwicklung von Fujitsu und der Software AG (siehe Grafik). Damit sollen sich sämtliche Komponenten einer SOA verwalten lassen. CentraSite bietet dazu eine UDDI-basierende Registry, in der Services veröffentlicht, kategorisiert und wieder aufgefunden werden können (UDDI = Universal Description, Discovery and Integration).

Reporting-Funktionen

Hinzu kommen Reporting-Funktionen, die es etwa erlauben, den Status und die Verwendung einzelner Dienste nachzuvollziehen. Menügesteuerte Abfragemöglichkeiten stellt das System mit Hilfe der Sprache XQuery zur Verfügung. Als Benutzerschnittstelle integriert CentraSite eine Ajax-basierende Oberfläche. Das Repository nutzt unter anderem das WebDAV-Protokoll (Web-based Authoring and Versioning).

Ein weiterer Bestandteil des SOA-Pakets heißt "Crossvision Application Composer". Unternehmen sollen damit auf Basis bestehender Services Anwendungen erstellen können. Die Software nutzt dazu die Business Process Execution Language (BPEL) und die Rich-Client-Technik Ajax (Asynchronous Javascript and XML), mit der sich dynamische Web-Oberflächen entwickeln lassen.

Als Modellierungs-Tool für Geschäftsprozesse dient der "Business Process Manager". Über einen "Service Orchestrator" lassen sich aus einzelnen Softwarediensten komplexe Business-Services bauen. Das Daten-Management-System "In- formation Integrator" führt die dazu nötigen Informationen aus verschiedenen Quellsystemen zusammen. Bestehende Anwendungen können Unterneh- men mit Hilfe des "Legacy Integrator" innerhalb einer SOA weiternutzen, verspricht die Software AG.

Crossvision soll im zweiten Quartal 2006 allgemein verfügbar sein. Die einst als "XML Company" bekannte Softwareschmiede sieht in Service-orientierten Architekturen erhebliche Wachstumschancen Der zweitgrößte deutsche Softwarehersteller hat dazu unter anderem ein SOA Competence Center eingerichtet.

"Der Kerngedanke hinter Crossvision ist die schnelle Umsetzung der Geschäftsideen unserer Kunden", warb Peter Kürpick, Vorstandsmitglied der Software AG. Der Schlüssel für deren Umsetzung liege in leistungsstarken Lösungen und kompetenter Beratung. Letztere soll das neue Competence Center bereitstellen. Wie Chief SOA Architect Theo Beack erklärte, handelt es sich dabei um ein Team aus verschiedenen Abteilungen. Die Experten sollen Kunden dabei helfen, SOA-Projekte zu planen und umzusetzen.

Zur Produktankündigung vergangene Woche präsentierte die Software AG unter anderem die Deutsche Post als Kunden. Im Rahmen der seit mehreren Jahren laufenden SOA-Initiative nutze das Unternehmen CentraSite als Service-Registry. Bereits seit dem Jahr 2001 setze die Post einen Enterprise Service Bus (ESB) in kritischen Bereichen ein. (wh)