SNI-Mainframes in der Werbung

10.12.1993

Wie konnte Trauerwein vergessen, dass es die SNI AG noch gibt? Ihrer Marktbedeutung entsprechend muesste die Siemens-Tochter in jeder dritten Notiz Sebastians vorkommen, was nicht der Fall ist: ein nur scheinbarer Widerspruch. Denn wer ueber die Sorgen des Mainframers IBM berichtet, handelt damit indirekt auch die SNI- Probleme ab. Die sehen in der Werbung der Muenchner so aus, dass BS2000 zum "Best Saver" erklaert wird - billiger als mit Mainframes geht es nicht. Dabei stuetzt man sich auf Untersuchungen der Marktforschungsgesellschaft Xephon. Wo liegt da das Problem? Nun, alles ist bekanntlich relativ. Hier: Die Mainframe-Optik stimmt nur, wenn sie Unix-Server, PCs und Workstations als teure Systeme erscheinen laesst. Und genau das will uns die Best-Saver-Reklame von SNI fuer BS2000 weismachen. Nicht, dass Sebastian der Aepfel-und- Birnen-Vergleich sonderlich stoeren wuerde - man weiss ja, was Mainframes nicht koennen -, aber die Siemens-Nixdorf- Informationssysteme AG vertreibt bekanntlich auch Unix-Systeme, Workstations und PCs. Sollte Trauerwein uebersehen haben, dass in der einschlaegigen SNI-Werbung der Wirtschaftlichkeitsnachteil gegenueber den Mainframes besonders herausgestellt wird? Eine rhetorische Frage. Die SNI-Marketiers werden einen Teufel tun, Unix und PCs zu verteufeln. Fragt sich nur, wer bei SNI fuer was zustaendig ist? Oder sollte es darauf gar nicht mehr ankommen?