SNI-Ausstieg aus dem Tarif gescheitert

05.09.1997

MÜNCHEN (CW) - Der Plan von Siemens-Nixdorf, die Ausgliederung des Bereichs Produktservice mit dem Ausstieg aus den Tarifbindungen zu koppeln, hat sich zerschlagen.

Geschäftsleitung, Konzernbetriebsrat und IG Metall haben sich darauf geeinigt, daß es vorläufig weder eine unbezahlte Rückkehr zur 40-Stunden-Woche noch eine Flucht aus dem Tarifvertrag geben soll. Im Gegenzug gibt der Konzernbetriebsrat seinen Widerstand gegen die Ausgründung auf und hat versprochen, bei der Aushandlung eines neuen Tarifvertrags bis zum 30. April 1998 die Wettbewerbssituation im Dienstleistungsgeschäft zu berücksichtigen. Bestandteil der Vereinbarung ist jedoch auch, daß die Tarifbindung ausläuft, sollten sich die Tarifpartner bis zum genannten Zeitpunkt nicht einigen können.

Noch vor einer Woche meldete die Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" den Tarifausstieg sowie das Einverständnis von rund 90 Prozent der Mitarbeiter (siehe CW Nr. 35 vom 29. August 1997, Seite 4). Laut IG-Metall haben dagegen 70 Prozent der Beschäftigten die ursprünglichen SNI-Pläne abgelehnt. Außerdem habe das einseitige Vorgehen des Managements der Gewerkschaft 200 neue Mitglieder gebracht.