Mehrwert für Kunden fraglich

Smartphone-Apps für Autofahrer bedeutungslos

24.03.2011
Von pte pte
Entgegen der langläufigen Auffassung ist der Bekanntheitsgrad von Smartphone-Apps und deren Nutzung bei europäischen Autobesitzern nur sehr mäßig.

Wie eine aktuelle Analyse der Beratungsgesellschaft Frost & Sullivan bei 1.911 Befragten ergeben hat, hält sich die tägliche Nutzung bisher in Grenzen. Autohersteller sollten demnach nicht damit rechnen, dass fahrzeugbezogene Apps zu signifikanten Umsatzsteigerungen führen.

Keine Killer-App

Apps im Auto? Wohl eher nicht.
Apps im Auto? Wohl eher nicht.
Foto: Vieraugen/Fotolia.de

"In einer Welt multifunktionaler mobiler Endgeräte stellt sich gerade bei fahrzeugbezogenen Apps die Frage nach dem Mehrwert für den Kunden", erläutert Stefan Lippautz, Director im Geschäftsbereich Automotive & Manufacturing bei der Beratungsgesellschaft Arthur D. Little, im Gespräch mit pressetext. "Angesichts des bereits seit Jahren bestehenden hohen Funktionsumfangs der Navigationsgeräte und Smartphones sehe ich keine Killer-App."

Diese Sicht deckt sich mit den Ergebnissen der Untersuchung. Denn obgleich die beliebtesten Anwendungen für Smartphones Navigationsdienste und aktuelle Verkehrsinformationen sind, werden sie bislang jedoch weniger als eine Stunde am Tag genutzt. Branchenbeobachter wie Lippautz empfehlen Autoherstellern, die fahrzeugbezogene Apps hinzufügen wollen, daher ihren Schwerpunkt auf das Angebot von grundlegenden Fahrzeug- und Fahrinfos zu legen.

Keine signifikanten Umsatzsteigerungen

"Autobauer sollten nicht mit signifikanten Umsatzsteigerungen rechnen", erläutert Lippautz gegenüber pressetext. Wie die Studie bestätigt, dürften viele dieser Apps in der ersten Zeit nur in begrenztem Maße genutzt werden. Zudem erhalten Autobesitzer die meisten Apps bereits kostenlos. "Fahrzeugbezogene Apps könnten zusammen mit eingebauten HMI-Konzepten als Zugpferd für mehr Autoverkäufe fungieren", fügt Frost-Analyst Praveen Chandrasekar hinzu.

Die Umfrage hat zudem ergeben, dass Autobesitzer Bluetooth- gegenüber Kabelverbindungen bevorzugen. Mit Fortschritten in der Bluetooth-Technologie ist zu erwarten, dass diese zum Standard wird. Während Bluetooth-Verbindungen als Zusatzoptionen angeboten werden, könnten Autohersteller letztlich gezwungen sein, diese als Standardausrüstung zu inkludieren. Weitere wichtige fahrzeugbezogene Merkmale sind einfache Handhabung, Leistung, innovative Technologie und eine intelligente Nutzung des Innenraums. (pte/sh)