Münchner lassen neue Ideen ausbrüten

Siemens gründet Startup für Startups

03.08.2001
MÜNCHEN (CW) - Nachdem eine Reihe von Inkubatoren und Venture-Kapitalisten in den vergangenen Monaten sang- und klanglos vom Markt verschwunden sind, hat nun die Siemens AG ihr Herz für Startups entdeckt.

Mit der neu gegründeten Firma Siemens Mobile Acceleration GmbH (Smac) bietet der Münchner Elektronikkonzern eine Anlaufstelle für Firmengründer mit Geschäftsideeen für das drahtlose Business. Im Mittelpunkt sollen dabei mobile Anwendungen sowohl für Geschäfts- als auch für Privatkunden stehen. Denkbar sei jede Form mobiler Anwendungen, also nicht nur UMTS-Applikationen, sondern auch Lösungen für bereits heute verwendete Standards wie GSM oder GPRS.

Gleich einem Inkubator will Smac Startups eine Rundum-Unterstützung in der ersten Phase der Firmengründung bieten. Dazu zählt laut Smac-Vorstandssprecher Dietrich Ulmer nicht nur finanzielle Unterstützung (bis maximal 1,5 Millionen Euro) sowie die Bereitstellung von Arbeitsplätzen, sondern - und darin sieht Ulmer den Unterschied zu anderen Initiativen - der Zugriff auf die weltweiten Verbindungen und Ressourcen des Mutterkonzerns Siemens.

Die Newcomer werden Zugang zu dem weltweiten Forschungsverbund von Siemens erhalten, in dem auch Testsimulationen möglich sind. Ulmer sieht auf der anderen Seite auch die Möglichkeit, dass Siemens bei der Entwicklung seiner mobilen Endgeräte Anwendungen, die von Smac kommen, berücksichtigt. Er bekräftigte allerdings mehrmals die Absicht, dass Smac für seine Dienste zwar Anteile an den Startups erhalten werde, jedoch keinesfalls die Mehrheit an den Firmen übernehmen wolle.

Zudem handle es sich nur um Unterstützung in der Frühphase der Gründung, sprich: Geht das Unternehmen mit seinem Produkt an den Markt, zieht sich Smac aus seinem Engagement zurück, zumindest was die Dienstleistungen wie Management- oder Rechts-Beratung betrifft. Das investierte Geld wolle man so lange in der Firma lassen, bis sich die Beteiligung ausgezahlt habe.