Neues Fernsprechnetz soll 1991 in Betrieb gehen

Siemens erhält DDR-Auftrag für digitale Telefonsysteme

23.03.1990

LEIPZIG/MÜNCHEN (pi) - Die DDR modernisiert ihr Fernsprechnetz. In einer Ausschreibung für ein neu zu errichtendes, digitales Telefonnetz ist die Wahl der Deutschen Post DDR auf sechs Vermittlungssysteme EWSD der Siemens AG gefallen.

Die Entscheidung für die Anlagen von Siemens in sechs von neun Fällen gab DDR Post-Minister Klaus Wols auf der Leipziger Frühjahrsmesse noch vor den Wahlen am 18. März bekannt. Die Vereinbarung mit dem deutschen Konzern sieht für die Städte Dresden, Chemnitz, Neubrandenburg, Rostock, Zwickau sowie Strausberg je eine Orts- und Fernvermittlung mit insgesamt 30 000 Teilnehmer- und 18 000 Fernsprechanschlüssen vor. Über die Höhe des Auftragsvolumens wollte ein Sprecher der Siemens AG keine Angaben machen.

Die Vermittlungssysteme werden untereinander zu einem Overlay-Netz verknüpft, das Telecom-Verbindungen nicht nur für das Telefonieren, sondern auch für Fax- und Datenübertragung erlaubt. Darüber hinaus wird das Unternehmen für den Bereich zwischen Berlin und Schwerin auch Richtfunktechnik, Multiplexgeräte und Lichtwellenleitersysteme für das Netz liefern, das Anfang 1991 in Betrieb gehen soll. Außerdem will Siemens im Zuge der Sofortmaßnahmen entlang den Transitstrecken sowie in Ostberlin Mobilfunk-Einrichtungen in C-Netz-Technik installieren.