Siemens auf IBM-Weg

18.10.1985

An der Siemens-Ankündigung (Seite 1),ist interessant, was die Münchner offiziell nicht angekündigt haben: Kompatibilität zwischen BS2000 und der IBM-Welt. Sie stand auf der Wunschliste der Siemens-User-Groups obenan. Ende 1985 wollten die Software-Strategen des deutschen Elektro-Multis mit der Anpassung von BS2000 an das MVS-kompatible BS3000 fertig sein. Doch es gab Verzögerungen, und man glaubte nicht mehr so recht an den Projekterfolg. Zu oft hatten die Münchner ihre "IBM-Fans" schon enttäuscht.

Daß der Wechsel, zumindest im kleinen, indes bereits vollzogen ist, darauf deutet ein Feature des neuen PC-2000 hin: Im BS2000, das den Kraftzwerg unterstützt, wird die 1370-Befehlsliste verwendet. VM macht's möglich. Das bedeutet: In MVS-Umgebungen können die Siemens-Mikros als vollwertige IBM-Satellitenrechner arbeiten. Das bietet nicht einmal Big Blue mit dem PC, /370, der lediglich über CMS-Fähigkeiten verfügt.

Fließende Übergänge auch in der Serie 7.590: Die neue 7.590 ist keine Siemens-Maschine mehr, sie stammt - wie die 7.800er Familie von Fujitsu. An sogenannten "Labormaschinen" wird die BS2000/BS3000-Kompatibilität ausprobiert. Die Münchner haben sich endgültig für den IBM-Weg entschieden. Hoffentlich stellt er sich nicht als Sackgasse heraus!