EC-Karten ausgespäht

Sieben Jahre Haft für Kopf von Skimming-Bande

14.09.2011
Der "Cheftechniker" einer bundesweit aktiven Datendiebstahl-Bande ist am Dienstag zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Es ging um PINs von EC-Karten.

Das Wuppertaler Landgericht sprach den 30-Jährigen wegen bandenmäßigen Computerbetrugs und der Fälschung von Zahlungskarten schuldig. "Er war der Dreh- und Angelpunkt. Ohne ihn ging gar nichts", sagte der Vorsitzende Richter. Sein umfassendes Geständnis bewahrte ihm eine Strafe von mehr als zehn Jahren Haft. Der Mann hatte von Dortmund aus Manipulationen an Geldautomaten in diversen Bundesländern gesteuert.

Mit dem sogenannten Skimming hatte er etwa eine Million Euro Schaden verursacht. Als Skimming wird das Ausspähen von EC-Kartendaten mit Minikameras und Vorsatzgeräten an Geldautomaten bezeichnet. Mit Kopien der Karten werden dann die Konten der Besitzer geplündert. Die Bande hatte die Konten der Besitzer vom Ausland aus abgeräumt, um Schutzmaßnahmen deutscher Banken zu umgehen.

Sechs Mitangeklagte im Alter von 23 bis 49 Jahren wurden bereits zu Haftstrafen zwischen einem Jahr und dreieinhalb Jahren verurteilt. Der Prozess hatte vor vier Monaten begonnen. Hinter dem Datenklau sehen die Ermittler Strukturen international organisierter Kriminalität. Die Hintermänner seien aber unbekannt geblieben. (dpa/ajf)