Industriespezifische Anpassungen erweitert

Siebels Office-Suite fit für Mobilanwender

03.12.1998
MÜNCHEN (CW) - Siebel Systems Inc. reklamiert für sich, mit der neuen Version seiner Front-Office-Applikations-Suite etwas zu bieten, was sonst keiner hat: die Unterstützung von im Außendienst arbeitenden Servicemitarbeitern. Ein hierzu entwickeltes neues Modul in "Siebel 99" kann nämlich auch auf Microsofts abgespecktem Betriebssystem Windows CE und somit auf Handhelds laufen.

Allerdings werden sich Anwender noch ein wenig gedulden müssen, sollten sie ihre Hoffnungen auf die Mobilvariante der Front-Office-Suite setzen. Während Siebel 99.0 Ende 1998 auf den Markt kommen soll, wird die Unterstützung von Handhelds erst mit Version 99.1 verfügbar sein.

Die Siebel-Software wird zudem erstmals auch Call-Center- und Workflow-Module in den hauseigenen Applikationsverbund integrieren. Beide stammen von Scopus Technology Inc. Dieses Unternehmen hatte Siebel Ende Februar 1998 gekauft. Außerdem baute der Softwarehersteller neue Verkaufs-, Service- und Marketing-Funktionen in seine Suite ein.

Darüber hinaus können Anwender aus bestimmten Industriezweigen an ihre Bedürfnisse angepaßte Versionen des Siebel-Applikationspakets erwerben. Bislang schon bietet die Firma auf das Banken-, Finanz- und Broker-Geschäft sowie auf die Pharmaindustrie zugeschnittene Spezialversionen an. Die neuen industriespezifischen Module wird es allerdings auch erst zu einem noch nicht genau benannten Zeitpunkt im kommenden Jahr geben.

Mit dem neuen Modul für Handheld-Rechner können Außendienst-Servicemitarbeiter über eine Browser-Software beispielsweise Inventardaten oder Reparaturinformationen vom Firmen-Host auf ihre Minirechner holen. Auf diese Weise lassen sich entsprechende Daten auch von Vertriebs- und sonstigen Vertragspartnern der Anwender abrufen.

Als weitere Neuerung streicht Siebel unter anderem eine "automatische Präsentationsgenerierung" heraus. Wie sehr sich solch ein Vorgang automatisieren läßt, bleibt allerdings unklar. Mit einem Modul für Kostenberechnungen können ferner angepaßte Formulare abgerufen werden.

Ein "intelligentes" Vertriebsmodul, das sich wiederkehrende Eingabemuster des Anwenders merkt, soll Verkäufer bei der Arbeit unterstützen. Zu erwartende Aktionen werden innerhalb des Verkaufsvorgangs "vorhergesehen" und auf dem Bildschirm angegeben, ohne daß der Anwender sie händisch aufrufen muß. Speziell für Call-Center-Bedürfnisse hat Siebel schließlich ein Modul entwickelt, das je nach anfragendem Kunden alle Informationen über dessen Berechtigungsmerkmale ausgibt, also etwa, welchen Servicelevel der Kunde genießt etc.