Italiener haben bezahlt

SGS-Thomson baut Schulden durch Kapitalspritze weiter ab

22.10.1993

PARIS - Mit drei Monaten Verzoegerung haben jetzt endlich auch die italienischen Aktionaere von SGS-Thomson ihren Anteil an der zweiten Rate des Anfang 1993 vereinbarten Kapitalnachschusses fuer den bi-nationalen Halbleiterhersteller bezahlt.

Die erste Rate in Hoehe von 250 Millionen Dollar hatten die Staatsholding IRI, Finmeccanica sowie die SIR-Gruppe in Rom einerseits, Thomson-CSF, France Telecom und die Industrieholding des franzoesischen Atom- energiekommissariats (CEA-I) in Paris andererseits puenktlich zum 31. Maerz dieses Jahres ueberwiesen. Bis zum Faelligkeitstermin Ende Juni aber war der Scheck aus Italien noch nicht eingetroffen, weil in Rom zuerst die Haushalts- und Regierungskrise gemeistert werden musste.

Nach der jetzt erfolgten Zahlung verringert sich die Verschuldung von SGS-Thomson von etwa 550 Millionen Dollar im April 1993 auf 300 Millionen Dollar, die Zinslast nimmt entsprechend ab.

Das wiederum kommt dem Reinertrag der Firma zugute, der fuer 1993 auf 100 Millionen Dollar veranschlagt wird. In der gleichen Zeit soll der SGS-Umsatz von 1,6 auf 2,0 Milliarden Dollar klettern.

Die Mannschaft um Pasqual Pistorio muss sich freilich auch in den kommenden Monaten noch gehoerig in die Riemen legen. Denn die Kapitalgeber der SGS-Thomson-Gruppe haben die fuer 1995 vorgesehene Abschlusszahlung in Hoehe von weiteren 500 Millionen Dollar von der "strukturellen Faehigkeit zur Erzielung positiver Ergebnisse" abhaengig gemacht.