Serviceanbieter versechsfacht BandbreiteMit neuen Online-Diensten will Compuserve weiter expandieren

03.11.1995

MUENCHEN (hi) - Um im haerter werdenden Wettbewerb der Online- Dienste zu bestehen, setzt Compuserve, einer der Anbieter der ersten Stunde, kuenftig verstaerkt auf grafische Tools sowie einen verbesserten Internet-Zugang. Waehrend der Systems in Muenchen stellte der Provider neue Zugangssoftware vor.

Im Ringen um die Gunst der Kunden setzt die 1969 gegruendete Compuserve Inc. verstaerkt auf das Internet. Nachdem die amerikanische Mutter dort seit laengerem mit einer Home-Page vertreten ist, engagiert sich nun auch die deutsche Dependance im Netz der Netze. Unter der Adresse " http://www.compuserve.com/de/" finden Surfer lokale Inhalte, die besonders fuer deutsche Besucher interessant sein sollen.

Zudem will das Unternehmen ab 1996 mit "Internet Spryte" als eigenstaendigem Dienst gerade Einsteigern die Online-Welt schmackhaft machen. Als Zielgruppe hat Compuserve hier unter anderem ehemalige Studenten im Visier, die auf ihren kostenlosen Uni-Zugang verzichten muessen. Ende 1996 soll "Wow" dann als familienfreundlicher Service die Familien vom Fernseher zum Computer locken.

Fuer Ungeduldige, die kein Jahr mehr warten wollen, hat Compuserve auf der Systems in Muenchen "Internet in a Box for Kids" sowie "Internet in a Box" vorgestellt. Um den Kleinen ein unbedenkliches Surfen im Netz, frei von Pornos und aehnlichen jugendgefaehrdenden Inhalten, zu ermoeglichen, verfuegt die Kindersoftware ueber eine Zugangs- und Nutzungskontrolle.

Anwender, die auf den versprochenen nahtlosen Uebergang zwischen Compuserve und Internet warten, muessen sich noch gedulden. Zwar hat der Online-Anbieter die Version 2.0 des "Wincim" bereits fuer Mitte Oktober angekuendigt, doch bis Redaktionsschluss war das Tool weder online noch bei Compuserve Deutschland erhaeltlich. Das Werkzeug soll mit dem integrierten Browser "Mosaic 2" aus Compuserve heraus via Go-Befehl den direkten Zugriff auf das Internet erlauben.

Dagegen scheint Compuserve allmaehlich das von vielen Anwendern bemaengelte Schneckentempo beim Datentransfer in den Griff zu bekommen. Bis Ende November will der Service-Provider die Bandbreite seines Backbones auf 30 Mbit/s versechsfachen. Zudem will das Unternehmen neue Knoten bereitstellen, wobei Geschaeftsfuehrer Felix Somm bemaengelt, dass die Telekom die benoetigte Kapazitaet nicht rechtzeitig verfuegbar machen kann.