Autoträume 2013

Serienmäßig im Stau surfen

04.11.2008
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
In fünf Jahren soll der Internet-Zugang in neuen Autos zum Serienumfang gehören.

Während die Hersteller gerade in Brüssel um Milliarden-Subventionen für ihre veralteten CO2-Dreckschleudern buhlen, schwärmen die Techniker vom vernetzten Infotainment-Pkw. Diese Vermutung legt zumindest eine Untersuchung der Technologieberatung Invensity nahe, die zu dem Schluss kommt, dass in fünf Jahren jedes in Europa neu gebaute Auto über einen Internet-Anschluss verfügen wird. Das Wiesbadener Institut befragte hierzu bundesweit Branchenexperten.

Letztlich scheint die Nachfrage der Kundschaft nach umweltverträglicheren Autos bei der Industrie immer noch nicht angekommen zu sein. Schließlich sind 94,7 Prozent der befragten Fachleute der Ansicht, dass Internet und Infotainment die Fahrzeuge in den nächsten Jahren am stärksten verändern werden. Damit hätte dieser Bereich deutlich mehr Einfluss als der Bereich Emissionseinsparungen, der nur von 62,3 Prozent genannt wurde.

Auf den ersten Blick erscheint dies unverständlich, doch die Erleuchtung folgt beim zweiten Hinsehen: Der Automobilist des Jahres 2015 braucht den Internet-Zugang, um sich auf der Suche nach sauberer Luft für die Wochenend-Wanderung mit dem Netz der Feinstaub-Messstationen zu verbinden, während sein Auto unvermindert weiter qualmt.