Sequent und DEC basteln an 64-Bit-Unix

16.01.1998

MÜNCHEN (CW) - Die Digital Equipment Corp. (DEC) hat Einzelheiten über die im Oktober letzten Jahres geschmiedeten Pläne zu einem 64-Bit-Unix-Betriebssystem für Intels Prozessor IA-64 (Codename "Merced") bekanntgegeben.

Die Auslieferung von "Digital Unix" für Merced soll zeitgleich mit Intels neuem Chip im Jahr 1999 geschehen, erklärte Digital-Chairman und CEO Robert Palmer. Sequent steuert mit der Integration von Technologien des eigenen Dynix-Betriebssystems, vor allem dem Non-Uniform-Memory-Access-(Numa-)Kernel in der 32-Bit-Variante, seinen Teil zur kürzlich geschlossenen Partnerschaft bei.

Sämtliche der bis dato rund 4500 existierenden 64-Bit-Unix-Applikationen für Alpha-RISC-Systeme sollen per Rekompilierung sowie alle 32-Bit-Applikationen von Sequent ohne Modifikation auf dem neuen Betriebssystem einsetzbar sein. Doch während Analysten die Zweckehe zwischen Digital und Sequent als "neuen Motor für 64-Bit-Umgebungen" sehen, dürfte die Kooperation zumindest einem Unix-Mitbewerber kaum schmecken: Auch Sun hatte seine Fühler bereits nach dem Anbieter aus Beaverton ausgestreckt.