Potentielle ISDN-lnteressenten müssen mindestens bis 1986 warten

SEL kündigt PBX-System 12 B mit ISDN-Option an

22.03.1985

FRANKFURT (cmd) - Die Schar der Anbieter von digitalen Nebenstellenanlagen hat sich neuerlich erweitert: In Frankfurt stellte die Stuttgarter Standard Elektrik Lorenz AG (SEL) jetzt ihr "System 12 B" - das B steht für Bürokommunikation - vor.

Das multifunktionale Kommunikationssystem der deutschen ITT-Tochter beruht auf dem von der Bundespost in der öffentlichen Vermittlungstechnik eingesetzten digitalen "System 12" und besteht aus zwei Varianten, die sich "aus Wirtschaftlichkeitsgründen" konzeptionell unterscheiden, technologisch aber identisch sind. Variante umfaßt die Anlagen 2 W 80 (30 bis 80 Teilnehmer) und 2 W 180 (60 bis 180 Teilnehmer), verfügt über ein für kleine Systeme optimiertes Steuerungskonzept und über einen Festwertspeicher, in dem die Systemsoftware abgelegt ist. Beide Anlagen sind ab Juli dieses Jahres verfügbar. Variante 2 besteht aus den Baustufen 3 W 600 (100 bis 600 Teilnehmer) und 3 W 3000 (300 bis 20 000 Teilnehmer). Hier wurden Systemkonzept und Technologie des Systems 12 übernommen. Anlagen dieses Typs kommen ab September dieses Jahres (3 W 600) beziehungsweise ab Januar 1986 (3 W 3000) auf den Markt.

Beide Varianten sind laut SEL mit sämtlichen Schnittstellen der derzeitigen analogen Umwelt und mit 80 KBit pro Sekunde digitalen Interfaces (Anwendungsbeispiel: Terminaladaption für Geräte mit V.24-Schnittstelle über das digitale Telefon) ausgerüstet. Vom kommenden Jahr an - so kündigte SEL an - sollen auch alle ISDN-Schnittstellen für digitale Fernsprech- und Text-/Datenendgeräte zur Verfügung stehen. Das System 12 B stelle damit das Bindeglied zum künftigen ISDN-Netz der Deutschen Bundespost dar.

Kernstück der Anlage ist die "verteilte Steuerung", die man aus der öffentlichen Technik übernommen hat. Um ein Koppelnetz sind Module mit eigener Mikrorechnersteuerung angeordnet, die miteinander nur über dieses ebenfalls modular aufgebaute Koppelnetz kommunizieren.