Sebastophobie

18.06.1982

Ein Aufatmen geht durchs Rechenzentrum: Abteilungsguru Trauerwein weilt jenseits des großen Teiches auf der NCC in Houston.

Da hört man nicht - Gott sei's gedankt - von morgens bis abends das permanente Angst-Geseire vom Fachabteilungsmikro, nicht das Geschwafel über unnütze Vorstandsmeetings und keine Lobeshymnen über die neuen Technologien - obwohl S.T. von letzteren eh keine Ahnung hat.

Mut hat jedoch unser Herr und Meister, das muß man ihm lassen. Denn welcher DV-Manager wagt sich heute schon außer Sichtweite seines Schreibtisches. Da könnte einem so ein junger Informatik-Hupfer ja mal die Butter von der Stulle nehmen, wenn es um Konkreteres geht als um Dump & Byte. Solche Ängste können in Krisenzeiten bis zur Phobie ausarten. Wenn jemand hinter jedem Vorhang ein paar Schuhe sieht, kann einem das auf Dauer ganz schön auf den Wecker gehen.

Seit S.T. sich selbst in all dern Medien-Durcheinander nicht mehr auskennt, glaubt er mehr und mehr, daß ohne ihn sowieso nix funktioniert. Grassiert während Trauerweins Abwesenheit ein neuer Witz durch die RZ-Gänge: S.T. steigt in Houston in ein Taxi. Fragt der Fahrer: "Wohin soll's denn gehen?" Antwortet S.T.: "Egal wohin, ich werde überall gebraucht." Der Stellvertreter