Schnittstelle zwischen OLE und Corba OO-Datenbankanbieter wollen bald OLE-Objekte unterstuetzen

25.06.1995

SAN MATEO (IDG) - Die Hersteller objektorientierter Datenbanken Ontos, Object Design, Objectivity und Versant wollen ihre Produkte kuenftig OLE-kompatibel gestalten. Geplant sind Repositories fuer Microsofts Visual Basic und andere OLE-basierende Programmier-Tools.

Am weitesten mit der Entwicklungsarbeit scheint derzeit Ontos fortgeschritten zu sein. Das Unternehmen will noch in diesem Jahr ein Update anbieten, das Anwendungsentwicklern den Aufruf von C++- Objekten erlaubt, die ueber ein OLE-Interface in der Datenbank gespeichert werden. Die Idee ist, so Ontos-Programmierer Mike Higgs, dass ausser C++ auch andere Tools genutzt werden koennen. Dazu zaehlen die fuer das dritte Quartal dieses Jahres geplante Version 4.0 von Visual Basic sowie Powerbuilder. Mit den Werkzeugen sollen sich Applikationen aus Datenbankobjekten zusammenstellen lassen.

Auch die anderen drei Hersteller, die ebenfalls Erfahrungen im Umgang mit C++- und Smalltalk-basierenden Objekten nachweisen koennen, sehen in dem OLE-Support keine allzu schwierige Aufgabe. Mit diesem Schritt sei die Hoffnung verbunden, staerker als bisher in der Unternehmens-DV praesent zu sein, heisst es uebereinstimmend. Microsoft arbeitet in Kooperation mit Texas Instruments zwar selbst an einem entsprechenden Repository, der Branchenriese glaubt aber nicht an eine Auslieferung vor Ende 1996. Zudem werde man alle Entwicklungsbemuehungen zum Gebrauch von OLE auch seitens anderer Software-Anbieter unterstuetzen, heisst es beim Gates- Unternehmen. Schliesslich handele es sich um eine strategische Technik fuer alle kuenftigen Applikationen.

Patrick O'Brian, Produktmanager bei Object Design, hoert dies mit Skepsis: Die Anbieter objektorientierter Datenbanken seien mit ihrem OLE-Support nur deshalb so in Verzug, weil Microsoft es lange Zeit versaeumt habe, einige Schnittstellen dieser Objekttechnik vollstaendig zu definieren. Ein anderes Problem nennt sein Kollege Jay Mellman von Versant: Die Entwicklung einer Verbindung von OLE- und Corba-Objekten sei eine Huerde, da im Unix- Umfeld viele Kunden bereits Anwendungen auf Basis der Common Object Request Broker Architecture (Corba) entworfen haetten.