Schnelle Speichertechnologie setzt sich durch

Schnelle Speichertechnologie setzt sich durch Rambus erhält breite Unterstützung bei den Chipherstellern

29.01.1999
München (CW) - Zur Beseitigung der Flaschenhälse im PC sind neben schnelleren CPUs und Bussystemen auch leistungsfähige Speicherbausteine nötig. Etliche High-end-PCs werden daher künftig mit der neuen Rambus-Technologie bestückt.

Aktuelle DRAM-Speicherbausteine erlauben Bandbreiten von 533 MB/s bis hin zu 1 GB/s. Bei immer schneller werdenden CPUs reicht diese Leistung für Server und High-end-Workstations nicht mehr aus. Das US-Unternehmen Rambus Inc. hat bereits vor zwei Jahren eine Technologie entwickelt, die Bandbreiten bis 6,4 GB/s erlaubt und dabei nicht wesentlich teurer als normale Speicherarchitekturen ist. Rambus verwendet eine mit 400 Megahertz getaktete Busarchitektur anstelle einer direkten Chipadressierung mit 66 bis 133 Megahertz (siehe Grafik).

Die Technologie wird nun von vielen Herstellern unterstützt. Bis zum Ende des Jahres werden eine Reihe von Rambus-basierenden Maschinen auf dem Markt sein. Doch erwarten Hersteller und Analysten 1999 noch nicht den ganz großen Durchbruch. "Dieses Jahr wird überwiegend noch SDRAM installiert", sagt George Iwanyc von Dataquest. Auch Rambus selbst ist zurückhaltend und warnt seine Investoren. In den kommenden drei Quartalen sei noch nicht mit einem großen Umsatzanstieg zu rechnen. Man erwartet eher einen leichten saisonbedingten Rückgang.

Um den Markt der schnellen Speicherbausteine anzukurbeln, hat Intel angekündigt, 100 Millionen Dollar in den Speicherhersteller Samsung zu investieren. "Diese Investition soll für eine ausreichende Versorgung mit Rambus-Speicherbausteinen für die kommenden Jahre sorgen", kommentiert Patrick Gelsinger von Intel.

Der Chipgigant bringt Mitte des Jahres ein neues Chipset "820" (Codename "Camino") für den Pentium III auf den Markt, das Rambus und AGP 4x (Accelerated Graphics Port mit vierfacher Geschwindigkeit, also 1 GB/s) unterstützt.

Als erster unabhängiger Chipset-Hersteller hat Acer Labs (Ali) ein Lizenzabkommen mit Rambus geschlossen. Es wird erwartet, daß die taiwanischen Hersteller Via und Silicon Integrated Systems (Sis) in Kürze diesem Beispiel folgen. Compaq ist ebenfalls Lizenznehmer und wird die Technologie zukünftig in die Alpha-Server integrieren. AMD nutzt die schnellen Speicher für den K7- Prozessor, der Mitte des Jahres auf den Markt kommen soll.