Enterprise Search

Schlüsse statt nur Ergebnisse

22.07.2011
Von pte pte
Passende Suchwerkzeuge sind nicht nur für Web-Nutzer, sondern auch für Mitarbeiter in Unternehmen wichtig.

Doch geht im Bereich Enterprise Search der Trend bereits zunehmend weg von der Suche als Selbstzweck. "Bei modernen Lösungen vermischen sich oft die Bereiche der eigentlichen Suche und der Business Intelligence", betont Michael Dittenbach, Mitgründer und Solutions Engineer beim Suchspezialisten max.recall, gegenüber pressetext. Denn das erlaubt, aus den durchsuchbaren Daten auch unternehmensrelevante Schlüsse zu ziehen.

Um sogenannte Search-Enabled Applications zu ermöglichen, sind nicht zuletzt semantische Technologien sehr sinnvoll. Sie spielen im Unternehmensumfeld somit eine größere Rolle als als Trend in der Websuche. Zugleich sind selbst bei der reinen Suche spezifisch angepasste Ergebnisse noch wichtiger - denn Zeit, die Mitarbeiter unnötig mit der Informationssuche verbringen, ist letztlich Geld.

Während klassische Business Intelligence vor allem strukturierte Daten aus diversen Datenbanken nutzt, greifen Search-Enabled Applications auf eine viel breitere Informationsbasis zu. "Hier ist insbesondere die intelligente Verknüpfung von Suche im Volltext mit Suche in den strukturierten Daten interessant und vor allem für große Datenmengen generell noch nicht effizient gelöst", sagt Dittenbach. Doch versprechen solche Analysen viel mehr verwertbare Erkenntnisse. Denn Experten gehen davon aus, dass 80 bis 85 Prozent aller unternehmensrelevanten Informationen in unstrukturierter Form vorliegen.

Für entsprechende Lösungen als hilfreich erweisen können sich Ansätze aus dem Bereich semantischer Suche. "Dazu zählt der Einsatz von Inhaltsanalysetechnologien zur Extraktion und Strukturierung von bestimmten Informationseinheiten wie etwa Firmen-, Produkt-, oder Personennamen, die in Texten vorkommen", erläutert der Experte. Gerade im Bereich Enterprise Search können ferner linguistischen Ressourcen wie Wörterbücher, Thesauri und Ontologien bei der Suche Verbesserungen bringen. Denn im Vergleich zur Websuche sind die Datenmengen viel kleiner und zudem oft thematisch relativ klar abgegrenzt.

Genau wie bei der Websuche wird auch im Enterprise Search die Nutzung von Beispielbildern als Suchanfrage interessant. Insbesondere trifft das in Geschäftsfeldern zu, wo wichtige Information häufig in Bildform vorliegt - beispielsweise in der Bauplanung. "Spezialisierungen auf bestimmte Bildtypen wie etwa Diagramme oder technische Zeichnungen könnten hier zu besseren Ergebnissen führen", betont der Suchexperte. Denn das erlaubt, sich auf Bildeigenschaften zu konzentrieren, die für den jeweiligen Anwendungsfall typisch sind.

Bei der Websuche haben Ranking-Algorithmen wie Googles PageRank immense Bedeutung, was im Bereich Enterprise Search nicht in diesem Ausmaß der Fall ist. "Es ist immer hilfreich, wenn das gesuchte Dokument gleich ganz oben in den Ergebnissen aufscheint", stellt der max.recall-Mitgründer klar. "Ich denke aber, dass im täglichen Gebrauch die Relevanz letztlich stark von der Zielsetzung der momentanen Aufgabe abhängt."

Dementsprechend ist es in Bereich Enterprise Search und bei anwendungsspezifischen Suchlösungen allgemein sehr wichtig, dass Nutzer die Reihung von Sucherergebnissen sehr fein steuern können. Beispielsweise sind oft Metadaten ein wichtiges Kriterium, um die Suche genauer zu steuern. "Bei einer Nachrichtenagentur wie pressetext wird die Aktualität, also das Veröffentlichungsdatum, von Inhalten eine höhere Priorität haben als in anderen Bereichen", führt Dittenbach als Beispiel an. (pte)