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Schalttag beschert letzte Y2K-Probleme

01.03.2000
Japans Wetterstationen spielten verrückt

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In der Nacht vom 28. auf den 29. Februar kam es zu vereinzelten Störungen in Computersystemen, die den Schalttag nicht einordnen konnten. So berichteten die Systeme der staatlichen Wetterstation Japans gestern von Regenfällen im zweistelligen Millimeterbereich, obwohl alles trocken blieb. Der Fehler sei in 43 der 1300 Wetterbeobachtungsstationen aufgetreten, so ein Sprecher der Behörde. Zahlreiche Rechner hätten nicht funktioniert. Auch bei den Seismographen sei es zu Problemen gekommen. Weitere Störungen wurden von Japans Postämtern gemeldet, die 1200 Geldautomaten abschalten mussten. In Neuseeland versagten rund 4000 Überweisungs-Terminals den Dienst. Die Börse in Indonesien hatte gestern sicherheitshalber geschlossen. Aus den USA und Deutschland wurden bislang keine Zwischenfälle gemeldet.

Der 29. Februar galt als letztmöglicher Termin für eventuelle Jahr-2000-Probleme. Die Befürchtungen gingen dahin, dass die Computer den Schalttag falsch berechnen und somit Störungen verursachen könnten. Nach geltendem Kalendersystem ist ein Jahr, das auf die Ziffern "00" endet, grundsätzlich kein Schaltjahr, auch wenn es turnusmäßig - nach jeweils vier Jahren - eines sein müsste. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Lässt sich das Jahr mit der Endung oo durch 400 teilen, handelt es sich doch um ein Schaltjahr. In einigen Unternehmen wurde die entsprechende Anpassung der IT nicht zusammen mit den Y2K-Arbeiten erledigt. So kam es nun zu Systemausfällen.