Satire/CW-Wert

05.04.1996

Endlich war einmal richtig was los in der deutschen Tele(k)om- Szene. Nicht wer mit wem, sondern wer wie mit wem umgeht, hiess die Frage. Zum Beispiel fuer die Telekom mit ihrem Grosskundentarif, den sie so gerne anbieten moechte, aber immer noch nicht darf. Und nachdem es auf der ersten Seite der COMPUTERWOCHE stand, weiss es die ganze Republik: Der Verband der Telekommunkationsnetz- und Mehrwertdiensteanbieter (VTM) respektive sein Vorsitzender Gerd Eickers luegt! Waere ja noch schoener, wenn man sich als Bundespostminister alles gefallen lassen muesste. Runter mit dem fraenkischen Haudrauf vom gelben Wagen, der seine Roesser immer noch mit Peitschenknall dirigiert. Wen? Pardon, seine Beamten, so sie ihm noch nicht davongelaufen sind. Wo ein Ministerium aufgeloest wird, gehen die Besten zuerst, heisst es. Zu Mannesmann Eurokom beispielsweise, aber das wissen Insider laengst. Geblieben ist die Abteilung fuer Oeffentlichkeitsarbeit, die eigentlichen Luegner, wie manche jetzt meinen. Warten auf Godot, warten auf Bruessel, warten auf das offizielle Genehmigungsschreiben, warten auf "Dial & Benefit", so heisst das Tarif-Wunderwerk uebrigens. Benefit fuer wen, haben sich andere gefragt und nicht gewartet. Wo sind die hingegangen? Zu den im VTM organisierten Carriern. Worauf brauchen wir also nicht mehr zu warten? Auf den Wettbewerb. Richtig. Worauf warten wir jetzt noch? Auf die "T-Aktie" natuerlich. Wer "A" sagt, muss im November auch "T" sagen. Gell, Herr Boetsch!