SAS und SAP dominieren den Markt für BI

31.05.2007
Vor allem die großen Softwareanbieter können in Deutschland ihre Umsätze mit Produkten für die Analyse und das Daten-Management organisch und durch Zukäufe kräftig steigern.

Rang

Unternehmen

Softwareumsatz im Business Intelligence 2006 in Deutschland in Mio. Euro

Davon Softwareumsatz Daten-Management 2006 in Deutschland in Mio. Euro

Davon Softwareumsatz Anwenderwerkzeuge 2006 in Deutschland in Mio. Euro

1

SAS

83,0

49,8

33,2

2

SAP

74,0

37,0

37,0

3

Cognos

32,5

0,7

31,9

4

Oracle

32,0

27,7

4,8

5

IBM

31,5

30,0

1,5

6

NCR Teradata

30,0

27,0

3,0

7

Business Objects

28,9

2,9

26,0

8

Hyperion

28,5

0,9

27,6

9

Microsoft

21,5

14,0

7,5

10

Infor

14,0

0,0

14,0

...

...

...

...

Gesamtvolumen

606,0

255,7

350,3

SAS Institute und SAP sind die unangefochtenen Marktführer für das Segment Business Intelligence (BI) in Deutschland. Dies zumindest ermittelte jetzt das Würzburger Business Application Research Center (Barc). Danach erzielten im vergangenen Jahr SAS Institute mit 83 Millionen Euro und SAP mit 74 Millionen Euro im vergangenen die mit Abstand höchsten Umsätze. Es folgen sieben Softwareanbieter mit einem Geschäftsvolumen zwischen 20 und 33 Millionen Euro. Zu ihnen zählen neben IBM, Oracle und Microsoft die großen Business-Intelligence-Spezialisten Cognos, NCR Teradata, Business Objects sowie Hyperion (jetzt bei Oracle).

Infor kaufte sich in den Tool-Markt ein

Mit einem gewissen Abstand folgt der ERP-Anbieter Infor auf Rang 10. Dessen gute Position ist in erster Linie auf die Übernahme des Anbieters MIS zurückzuführen. Insgesamt tummeln sich rund 50 Anbieter im boomenden Markt für Business Intelligence. Von ihnen haben laut Barc-Geschäftsführer Carsten Bange durchaus einige die Chance, in den nächsten Jahren den Sprung unter die Top Ten schaffen, da die Abstände gering sind.

Das Gesamtvolumen des deutschen Markts betrug den Analysten zufolge im vergangenen Jahr schätzungsweise 606 Millionen Euro. Der Softwareumsatz definiert sich dabei als Summe aus verkauften Lizenzen und jährlichen Wartungs- oder Mietgebühren. Zudem lässt sich der Gesamtumsatz von Software für Business Intelligence zwei Segmenten zuordnen, die die in der Praxis übliche Architektur eines Business-Intelligence-Systems widerspiegeln: Zum einen sind dies die Anwenderwerkzeuge zum Aufbau von Berichts-, Analyse-, Data-Mining-, Planungs-, Konsolidierungs- und Olap-Lösungen (inklusive multidimensionaler Datenbanken) sowie zum anderen Software für das Daten-Management, mit der sich Lösungen für Datenintegration, Datenqualität und Datenspeicherung in Business-Intelligence-/Data-Warehouse-Projekten (siehe Tabelle "Die Top 10 der BI-Hersteller"). Die Marktzahlen für jedes Segement und Hersteller beruhen auf individuellen Marktrecherchen durch die Analysten, Methoden der Zeitreihenanalyse sowie freiwilligen Selbstauskünften der Softwarehersteller. Teilweise wurden die Werte geschätzt.

Oracle schließt durch Hyperion-Kauf zu SAP auf

Der Markt ist derzeit dadurch gekennzeichnet, dass vor allem die großen Softwareanbieter Microsoft, Oracle, IBM und SAP in der letzten Zeit nicht nur durch organisches Wachstum, sondern auch durch Zukäufe ihre Umsatzanteile erhöhen konnten. So bringt beispielsweise Oracle der Zukauf von Hyperion etwa 28,5 Millionen Euro mehr Softwareumsatz mit Business Intelligence in Deutschland. Allerdings steht nun Oracle vor der Herausforderung, die Umsätze auch 2007 zu halten. Zudem habe manche der internationalen Fusionen keine Auswirkung auf den nationalen Markt – beispielsweise sind die kürzlich von der SAP gekauften Anbieter Pilot Software und Outlooksoft hierzulande nur marginal vertreten gewesen. (as)