Sarbanes-Oxley und die Folgen

18.11.2004
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Wenn das Untenehmen gegen die Berichtspflichten verstößt, droht auch dem CIO eine Verurteilung.

Hier lesen Sie …

  • inwiefern die IT vom Sarbanes-Oxley Act betroffen ist;

  • welche Vorkehrungen Novartis dafür getroffen hat;

  • worauf sich die Unternehmen konzentrieren sollten.

Nur zweimal habe ich in den vergangenen 25 Jahren Angst in den Augen der CIOs gesehen: zum ersten Mal, als dieses unbekannte Gerät in die Unternehmen kam, mit dem sie nichts anfangen konnten - der PC -, und zum zweiten Mal jetzt, da sie mit Sarbanes-Oxley konfrontiert sind." Soweit die Beobachtung von Walter Brenner, geschäftsführender Direktor am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität St. Gallen. Der Sarbanes-Oxley Act, kurz: SOX, drohe nicht nur mit dem Zivil-, sondern auch mit dem Strafrecht, erläutert der Hochschullehrer. Wer dagegen verstoße, könne mit Freiheitsentzug bestraft werden. Das ist umso beunruhigender, als die IT-Verantwortlichen bislang keineswegs sicher sind, was genau von ihnen verlangt wird.

Derzeit müssen lediglich die börsennotierten US-Unternehmen die Vorgaben des Gesetzes erfüllen. Den deutschen Konzerntöchtern und nicht in den USA beheimateten Global Playern bleibt eine Gnadenfrist bis zum 15. Juli 2005. Darüber hinaus gibt es jedoch ähnliche Bestrebungen auf EU-Ebene - insbesondere die Revision der achten Richtlinie des Europarats, die auf mehr Qualität und Transparenz der Abschlussprüfungen durch Corporate Governance zielt.

Die gute Nachricht: Zumindest einige europäische Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht - so gut es ihnen beim derzeitigen Wissensstand möglich ist. Drei davon hatten die St. Gallener Hochschule, die aus ihr hervorgegangene Unternehmsberatung IMG und das auf IT-Governance- und -Compliance-Themen spezialisierte Beratungsunternehmen Wildhaber Consulting kürzlich zum Erfahrungsaustausch geladen.