Wie machen das unsere Nachbarn

SAP-Upgradestrategie in Österreich

14.10.2010
Von RAAD Research
In Österreich ist ein leicht höherer Einsatzstatus von SAP ERP als in Deutschland zu verzeichnen. Drei Viertel der österreichischen Unternehmen haben ihre SAP-Systeme auf den modernen ERP-Standard gebracht und im vergangenen Jahr die Anzahl der R/3-Systeme drastisch reduziert.
Quelle: RAAD
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Foto: RAAD Research

Im Rahmen einer in diesem Jahr durchgeführten Befragung von RAAD bei SAP-Bestandskunden in Österreich wurde nach dem Einsatz der gängigen SAP-Produkte gefragt. Der Migrationstrend zu SAP ERP hat sich auch in den vergangenen 12 Monaten deutlich fortgesetzt. Insgesamt stieg die SAP ERP-Einsatzquote um elf Prozentpunkte auf 76 Prozent. Noch deutlicher im Vergleich zum Vorjahr ist der Unterschied beim R/3-Einsatz, der in Österreich innerhalb eines Jahres um mehr als 20 Prozentpunkte gesunken ist.

Hier zeigt sich ein gängiges Migrationsmuster: viele Unternehmen fahren R/3 und SAP ERP noch eine Zeitlang im Parallelbetrieb. Sind alle Prozesse auf die neue Software migriert worden, wird R/3 danach zügig abgeschaltet. Im Vergleich zu Deutschland wird die SAP Business Suite in der österreichischen Zielgruppe gut angenommen (vgl. 15 Prozent Deutschland zu 24 Prozent in Österreich). Prinzipiell ist der Bedarf für die Funktionalitäten vorhanden.

In 2011 werden 80 Prozent der österreichischen Kunden SAP ERP 6.0 betreiben

Bei den SAP ERP-Produkten ist das Hauptrelease aktuell ERP 6.0, welches bei insgesamt 71 Prozent der befragten Unternehmen zum Einsatz kommt. Zu erwarten ist, dass diese Entwicklung zu ERP 6.0 weiter zügig fortgesetzt wird. Grund hierfür ist, dass - trotz hoher SAP-ERP-Einsatzquote in Österreich - die Bestandskunden vornehmlich in die Modernisierung – sprich Migration – ihrer SAP-Systeme investieren. Dies wird allerdings weniger vehement als noch in den vergangenen Jahren geschehen.

Quelle: RAAD
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Foto: RAAD Research

So planen insgesamt noch vier Prozent aller österreichischen SAP-Kunden im nächsten Jahr die Modernisierung ihrer Systeme, was immerhin jeden Siebten der verbleibenden R/3-Anwender betrifft. Können die kommunizierten Planungsvorhaben, inkl. der Releasewechsel von ERP 5.0, realisiert werden, so kann davon ausgegangen werden, dass SAP ERP 6.0 die Grenze von 80 Prozent in 2011 überspringen wird.

Neue SAP-Funktionen werden nachgefragt

Da mittlerweile große Teile der gesamten weltweiten SAP-Bestandskundschaft in 2010 das dritte produktive SAP ERP 6.0 Jahr hinter sich bringen, werden funktionale Erweiterungen in der Bestandskundschaft wahrscheinlicher. Belegt wird dies zum einen dadurch, dass knapp fünf Prozent der SAP-Kunden in Österreich in neue SAP-Komponenten und Module investieren wollen. Zum anderen planen etwa sechs Prozent die Einspielung von Enhancement Packages für den funktionalen Ausbau ihrer SAP ERP-Landschaften.

Über RAAD Research

RAAD Research erstellt Marktstudien und Analysen im Umfeld von betriebswirtschaftlicher Standardsoftware. Die relevanten Markttrends in Bezug auf Softwaresysteme, Infrastruktur und IT-Dienstleistungen werden durch empirische Marktforschung auf wissenschaftlich fundierter Basis ermittelt, analysiert und verständlich aufbereitet.