Konfiguration allein bringt kaum Geschäft

SAP-Consultants müssen sich neu orientieren

10.01.1997

Von der Beratungsbranche verlangt diese Entwicklung, sich neu zu orientieren. Die Zeiten, in denen Tausende von Softwaretabellen durchgeackert werden mußten, um sein System optimal einsetzen zu können, nähern sich ihrem Ende. Konfigurations-Consulting ist nicht mehr gefragt. Gesucht werden nun Experten, die das Finetuning eines Programms vornehmen können und in der Lage sind, die optimalen Geschäftspraktiken eines Unternehmens oder einer Branche in dem jeweiligen Softwarepaket abzubilden.

Beratungsgesellschaften suchen künftig vor allem Personal, das die Kernprozesse einer bestimmten Branche kennt und möglichst perfekt beherrscht. Offenbar ist man bereit, diesen Beschäftigten das erforderliche Software-Know-how selbst beizubringen.

Die Deloitte & Touche Consulting Group/ICS beispielsweise schult derzeit einen Großteil ihrer SAP-Berater mit Spezialkenntnissen für Automobil-, Telecom- und andere Industrien. Aufgabe der Mitarbeiter ist es künftig, die Geschäftsprobleme des jeweiligen Kunden zu identifizieren und dafür die optimale Industrielösung aufzubieten. Diese Berater gehen nicht mehr aus dem Konfigurationsblickwinkel an ein Problem heran, erläutert Deloitte & Touche-President Alfred Grunwald.

Seine Gesellschaft beschäftigt jedoch weiterhin auch ausgewiesene Technikexperten, deren Aufgabe darin besteht, das neue Softwarepaket mit Altanwendungen, konkurrierenden Softwarepaketen oder Internet-Techniken zu integrieren. Diese technischen Consultants haben gute Perspektiven am Arbeitsmarkt.