SAP-Chef: Open-Source-ERP taugt nicht für das Highend

28.03.2007
Henning Kagermann zufolge eignet sich quelloffene betriebswirtschaftliche Software nicht für große Firmen.

Gegenüber dem Nachrichtendienst "Computergram" sagte der Firmenchef, Open-Source-Software sei eine Option für Betriebssysteme und Datenbanken, nicht aber für Highend-Business-Applikationen. Möglicherweise eigneten sich die quelloffenen Softwareprodukte jedoch für kleinere Firmen.

Zu den Open-Source-Applikationen für Firmen zählen international agierende Unternehmen wie Sugar CRM und Compiere (ERP-Software) sowie der in Deutschland beheimatete Hersteller Synerpy ("AvERP"). Letzteres nahm an einem Vergleich von verschiedenen ERP-Systemen teil (siehe auch ERP-Vergleich: Oracle hat die Nase vorn).

Nach Kagermanns Ansicht werden Open-Source-Angebote auch künftig etablierten Business-Software-Anbietern wie SAP nicht gefährlich werden. Ein Grund dafür: Open-Source-Entwickler wollen interessante und reizvolle Dinge entwickeln. In ERP-Lösungen müssten jedoch oft vergleichsweise langweilige gesetzliche Richtlinien wie Basel II oder Sarbanes-Oxley umgesetzt werden. Es sei eine Stärke von SAP, sich eben auch solch dröger Themen anzunehmen.

Sehr wohl nutzen aber SAP-Kunden Open-Source-Produkte. Beispielsweise können ERP-Systeme aus Walldorf auf Linux-Servern betrieben werden. Und SAP verwendet das quelloffene "Eclipse"-Framework als Grundlage für die Entwicklungsumgebung "Netweaver Developer Studio". Zudem entwickelt und vermarktet SAP gemeinsam mit dem Kooperationspartner MySQL das Produkt "MaxDB" (vormals "SAP DB"), eine Open-Source-Datenbank für SAP R/3. (fn)