Sparkurs und Umbau

SAP-Betriebsrat will Job-Garantie für deutsche Standorte

12.01.2009
Den Sparkurs und den grundlegenden Umbau des größten europäischen Softwarekonzerns SAP will der Betriebsrat des Unternehmens nur bei einem Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen an den deutschen Standorten mittragen.

"Der Vorstand muss den Mitarbeitern ein klares Signal geben, dass es bei dem Umbau des Unternehmens nicht darum geht, Personal abzubauen", sagte Betriebsratschef Stefan Kohl dem "Mannheimer Morgen" (Samstag). "Die Mitarbeiter brauchen eine solche Garantie".

Panorama-Aufnahme der SAP-Zentrale in Walldorf
Panorama-Aufnahme der SAP-Zentrale in Walldorf
Foto: SAP AG

Die SAP-Doppelspitze Henning Kagermann und Leo Apotheker hatte ein unbefristetes Sparprogramm in Höhe von rund 200 Millionen Euro aufgelegt und betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Zu den Maßnahmen zählen ein Einstellungsstopp, das Nicht-Verlängern befristeter Arbeitsverträge sowie der weitgehende Verzicht auf Dienstreisen.

Der DAX-Konzern hatte im dritten Quartal einen Gewinnrückgang und einen Verlust von Marktanteilen verzeichnet. Daraufhin waren die Wachstumsziele für 2008 gesenkt worden. Der Gewinn schrumpfte unter dem Strich von 408 Millionen Euro im Vorjahr auf 388 Millionen Euro. Die Marktanteile des Weltmarktführers für Unternehmenssoftware, dessen schärfster Konkurrent der US-Softwarehersteller Oracle ist, gingen von 33,7 auf 33,4 Prozent zurück. In der Zentrale in Walldorf bei Heidelberg beschäftigt SAP nach Angaben des Betriebsrates rund 15.000 Mitarbeiter. (dpa/tc)