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Salesforce.com wächst auf Kosten des Profits

22.02.2007
Der SaaS-Pionier (Software-as-a-Service) Salesforce.com hat im vierten Fiskalquartal seine Kundenzahl deutlich gesteigert. Allerdings führte das Wachstum unterm Strich zu einem massiven Einbruch.

Der aktuelle Nettogewinn betrug 516.000 Dollar, 91 Prozent weniger als die ein Jahr zuvor ausgewiesenen 5,96 Millionen Dollar. Dafür stieg der Quartalsumsatz um 58 Prozent auf 144,2 Millionen Dollar, von denen 131,1 Millionen aus Mietsoftware und Support stammten.

Im Laufe des am 31. Januar abgeschlossenen Jahresviertels gewann Salesforce.com nach eigenen Angaben auch seinen bislang größten Kunden, ein ungenanntes Unternehmen mit 25.000 Salesforce.com-Arbeitsplätzen. Der Anonymus verdrängt damit Dell und Cisco, die je 15.000 Seats abonniert haben, gemeinsam auf der zweiten Platz.

Insgesamt rekrutierte Salesforce.com im Laufe des Quartals 2700 Kunden mit 60.000 On-Demand-CRM-Arbeitsplätzen; es bedient damit inzwischen 646.000 Nutzer bei 29.800 Firmen. Aufgrund der gestiegenen "Klumpigkeit" will die Firma ihren Abonnentenstand künftig nur noch halbjährlich (nach dem zweiten und vierten Quartal) veröffentlichen.

Da eine Reihe großer Deals erst zu Ende des Quartals abgeschlossen wurden, ging der Durchschnittpreis pro Abonnent von 71 Dollar im dritten Quartal auf 68 Dollar zurück. CEO und Firmengründer Mark Benioff erklärte, das liege eher an den späten Abschlüssen als an den Rabatten, die man üblicherweise großen Kunden einräume.

Derzeit stellt Salesforce.com sein Ergebnis eindeutig hinter das Wachstum zurück in der Hoffnung, daraus längerfristig ein gesünderes Geschäft zu schaffen. Diese Tatsache, der geringe Quartalsgewinn sowie die eher bescheidene Prognose für das Fiskaljahr 2008 dürften dafür verantwortlich sein, dass die Aktie von Salesforce.com gestern im nachbörslichen Handel fast fünf Prozent nachgab. (tc)