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Sage verliert seinen Chairman

08.02.2006
Nach 22 Jahren Firmenzugehörigkeit verlässt Michael Jackson den britischen Softwareanbieter.

Jackson wird am 1. August dieses Jahres von seinen Ämtern bei Sage zurücktreten und den Aufsichtsrat des britischen Softwareherstellers verlassen. Er gehörte dem Board seit 1984 an. 1997 rückte Jackson zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates auf. Experten vermuten, dass sein zweiter Vorstandposten bei dem Unternehmen Partygaming den Abgang bei Sage beschleunigt hat. Partygaming wird wie Sage von der Rating-Agentur FTSE zu den Top-100-Unternehmen in Großbritannien gezählt. Die Regeln der britischen Finanzbranche besagen jedoch, ein Manger dürfe nicht zugleich als Chairman von zwei Top-Unternehmen fungieren.

Jacksons Nachfolger wird der Vodafone-Manager Sir Julian Horn-Smith. Er soll bereits im März als Non-Executive Director einen Sitz im Sage-Vorstand erhalten. Nach seinem Ausstand bei den Mobilfunkern im Juli dieses Jahres rückt er am 1. August an die Spitze des Aufsichtsrates vor.

Horn-Smith habe als Senior Executiv Officer in den vergangenen Jahren vor allem den internationalen Ausbau des Vodafone-Geschäfts vorangetrieben, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme von Sage. Er sei ein Experte in Sachen Investitionsfragen und der Integration von Akquistionen. Experten bewerten die Berufung als Indiz dafür, dass Sage den Ausbau des internationalen Geschäfts weiter forcieren wolle. In den vergangenen Jahren haben die Briten bereits fleißig zugekauft und eine Reihe lokaler Softwareanbieter geschluckt (siehe auch: Sage verstärkt sich in den USA, und Sage verstärkt sich in Frankreich).

Dem scheidenden Jackson dankten die Sage-Verantwortlichen artig für seine langjährige Tätigkeit. Er habe maßgeblich zum Wachstum des Softwareherstellers während der zurückliegenden zwei Jahrzehnte beigetragen, sagte Lindsay Bury, Non-Executive Director von Sage. Außerdem hinterlasse er ein Unternehmen, das sich in einer guten Position für künftiges Wachstum befindet. (ba)