Outsourcing-Vertrag soll DV-Kosten senken

Saarland mit Debis auf Sparkurs

19.09.1997

"Nichts ist so gut, daß es nicht verbessert werden könnte", lautete die salomonische Formulierung, mit der Wolfgang Kerkhoff auf die Frage nach den Gründen für das Outsourcing antwortete. Der Pressesprecher des saarländischen Finanz- und Wirtschaftsministeriums räumte jedoch ein, daß die DV-Benutzer der saarländischen Landesregierung in der Vergangenheit zum Teil überlange Antwortzeiten in Kauf nehmen mußten. Die sollen am 1. Oktober 1997 der Vergangenheit angehören, wenn die Debis Systemhaus Saar GmbH, ein Joint-ven- ture von Landesregierung und Debis, ihren RZ-Betrieb in Völklingen aufnimmt (vgl. CW Nr. 37 vom 12. September 1997, Seite 1). Die neue Debis-Filiale wird nicht nur die DV-Services für das Saarland erbringen, sondern auch andere BS2000-Anwender wie den Flughafen Frankfurt oder den Axel-Springer-Verlag bedienen.

Zunächst ist vorgesehen, daß 40 von den 130 Mitarbeitern des Bereichs Zentrale Datenverarbeitung (ZDV) ins Systemhaus wechseln, darunter aber nur 18 unwiderruflich und 22 im Rahmen eines Dienstleistungs-Überlassungsvertrags. Die restlichen 90 DV-Spezialisten werden zum Teil für solche Programmierarbeiten benötigt, die laut Anordnung des Bundesfinanzministeriums bei der Landesregierung verbleiben müssen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Anpassungen an die Steuergesetze. Von den ZDV-Verantwortlichen will nur der stellvertretende Leiter Joachim Weustenfeld für das Joint-venture arbeiten. Die designierten Geschäftsführer Reinmar Schumann und Carsten Gram kommen beide von Debis.