S. T. wurmt es seit langem, daß die Kompuster in der Literatur so schlecht wegkommen. Sie sind eben kein Sujet für Höheres und Edleres. Reichen bestenfalls für Statisten-Rollen in White-Collar-Krimis oder für Roboter-Rollen in Science-Fiction-Stories.

09.06.1978

S. T. wurmt es seit langem, daß die Kompuster in der Literatur so schlecht wegkommen. Sie sind eben kein Sujet für Höheres und Edleres. Reichen bestenfalls für Statisten-Rollen in White-Collar-Krimis oder für Roboter-Rollen in Science-Fiction-Stories. Aber wenn's ans Gemüt geht, da taugt das Computer-Milieu nicht. Sind doch DV-Technokraten bekanntlich so herzlose Computer-Heinis, weil das alles nämlich abfärbt.

Trauerwein ist da anderer Meinung. Poesie, ja eine Liebesgeschichte schwebt ihm vor: RZ-Leiter umwirbt erfolglos junge Dame, die ihren Flirt-Nachschob von einem elektronischen Eheanbahnungs-lnstitut bezieht. Verzweifelt bewirbt er sich als Hilfs-Operator im Instituts-Rechenzentrum. So erhält er die Chance, durch Manipulation seines Datenprofils vom Computer der Angebeteten als Match-Code-ldealpartner vorgeschlagen zu werden. Große Liebe... und wenn sie nicht gestorben sind . . .

Womit bewiesen wäre, daß so ein Computer auch Zentrum einer Liebesgeschichte sein könnte. Ein Ghost-Writer wird gesucht.