Hauptsächlich für Montage- und Transportaufgaben:

Roboter auch in der Elektronik-Fertigung

11.11.1983

MÜNCHEN (pi) - Roboter spielen nicht nur 1n futuristischen Filmen eine Rolle, sondern ebenso in ihren industriellen Versionen als "flexible Handhabungsautomaten" in der Fertigung allgemein und in der Elektronikfertigung im besonderen. Beweise dafür 8011 es in München zu sehen geben.

Weltweit sind heute rund 30 000 Industrieroboter eingesetzt, und zwar überwiegend in Japan (42 Prozent) und den USA (20 Prozent), während die Bundesrepublik Deutschland mit elf Prozent noch deutlich zurückliegt. Aus diesem Grunde wird die Bundesregierung auch deren Einsatz in den kommenden vier Jahren mit 350 Millionen Mark fördern, davon 1984 mit 40 Millionen.

Diese (in der Elektronik meist kleinen) Automaten sind - ausgestattet mit Mikroprozessorintelligenz, mit Sensoren zum Sehen und Fühlen sowie mit raffinierten Steuerungen - zunehmend in der Lage, menschliche Aufgaben bei der Montage und beim Transport zu übernehmen. Kennzeichnend für die Kompliziertheit der Bewegungen ist die Zahl der Freiheitsgrade (Achsen) und die Programmierung, die entweder im sogenannten "Teach-in" angelernt wird oder offline in Computern erfolgt.

Die Sensor-Entwickler arbeiten fieberhaft an immer neuen Lösungen - die Roboter "sehen" durch Fernsehkameras und über Lichtleitfasern, oder sie sind mit feinfühligen Elementen ausgestattet, wie der von der DFVLR entwickelte taktile Sensor: Acht Dehnungsmeßstreifen-(DMS-) Paare erfassen drei Kräfte und drei Momente; die auftretenden mechanischen Belastungen werden als Widerstandsänderungen registriert und als Signalspannung zur Steuerung der vielen Antriebsmotoren ausgegeben. Dennoch gibt es noch zu wenig taktile Sensoren zu vertretbaren Preisen. Und auch die visuellen Systeme sind noch verbesserungsfähig. Es wird zudem angestrebt, die Steuerung und Programmierung zu normen und austauschbar zu machen.

Kurzum: Die Industrieroboter müssen intelligenter und menschenähnlicher werden, ehe sie den "Griff in die Kiste" beherrschen, also ein bestimmtes Teil zuverlässig aus einem ungeordneten Behälter holen können. Dennoch: Bis 1990 sollen rund 300 000 Systeme im Einsatz sein.