Holländische Bank realisiert Verbundnetz:

RJE mit DSS

20.02.1976

AMSTERDAM - In ihrer ursprünglichen Konzeption waren Datensammelsysteme "nichts weiter" als zentrale Mehrplatz - Erfassungsgeräte mit der Möglichkeit der Datenaufbereitung (Prüfen, Sortieren, Mischen, Konvertieren) - was gegenüber den "guten alten" Lochern, aber auch den Magnetband-Rekordern, bei entsprechendem Datenvolumen beträchtliche Vorteile brachte. Heute werden DSS-Systeme zunehmend in Kommunikations-Netzen als Remote-Job-Entry-Terminals eingesetzt. Denn leistungsfähige Prozessoren und schnelle Ein-/ Ausgabekanäle machten aus den unintelligenten "Sammlern" Mehrzweck-Computer mit Realtime-Eigenschaften.

Die Amsterdam-Rotterdam Bank N.V. - kurz AMRO genannt -, mit einer Bilanzsumme von umgerechnet 40 Milliarden Mark und 15 000 Beschäftigten die größte Handelsbank der Niederlande, nutzt die erweiterten Möglichkeiten von aus: 19 AMRO-Regionalzentren mit insgesamt 448 Erfassungsplatzen sind über DFÜ-Steuerheinheiten mit dem zentralen Rechner in Amsterdam verbunden. In jedem Regionalzentrum sind installiert: Zwei "Key-Display-Systeme MDS 2404", an die jeweils bis zu 24 DE-Einzelplätze angeschlossen sind, ein "Peripheres Processor-System MDS 2408" mit 64 KB-Speicher (Zykluszeit 1 Mikrosekunde) für die Datenübertragung zur 370-Anlage unter 2780-Emulation. Weiter: Ein Offline-Drucker MDS 2444 (380 Zeilen/Min.)

Hauptanwendungsgebiet für die MDS-Maschinen ist die Erfassung alphanumerischer her Daten aus dem Giroverkehr: Täglich müssen 600 000 Kontoauszüge für die AMRO-Kunden aller 800 Zweigstellen gedruckt und am darauffolgenden Tag den Kunden zugeschickt werden.

Datenerfassung, Datenfernübertragung und Offline-Print laufen parallel im Multiprogramming-Betrieb ab - nur dadurch ist es der Amsterdamer Bank möglich, den zeitkritischen Giroverkehr zu bewältigen. de