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RIM weitet Verluste aus

04.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der kanadische PDA-Hersteller Research in Motion Ltd. (RIM) hat im Ende Februar abgelaufenen vierten Geschäftsquartal einen Nettoverlust von 12,6 Millionen (US-)Dollar oder 16 Cent pro Aktie verbucht. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatte das Defizit noch 8,6 Millionen Dollar oder elf Cent je Anteil betragen. Ursache für den Zuwachs war eine Rückstellung in Höhe von 6,9 Millionen Dollar für anfallende Kosten aus einem Patentrechtsstreit mit der US-Holding-Firma NTD (Computerwoche online berichtete). Den Umsatz konnte das in Waterloo, Ontario, ansässige Unternehmen dagegen um 32 Prozent auf 87,5 Millionen Dollar steigern. Rund 46 Prozent davon stammen aus dem Verkauf der "Blackberry"-Handhelds, der Servicebereich steuerte 41 Prozent zu den Gesamterlösen bei. Während RIM bei den

Einnahmen die von First Call Thomson ermittelte durchschnittliche Erwartung der Analysten um fast vier Millionen Dollar übertraf, enttäuschte das Unternehmen beim Ergebnis. Hier hatten die Finanzexperten der Wall Street lediglich ein Minus von zwölf Cent pro Aktie prognostiziert.

Nach eigenen Angaben war es dem kanadischen Unternehmen im Berichtsquartal gelungen, die Abonnentenzahl des Blackberry-Dienstes um 71.000 auf 534.000 zu steigern. Die Anzahl der Unternehmen, die den "Blackberry Enterprise Server" einsetzen, kletterte um 1.500 auf rund 10.000. Wegen der starken Nachfrage erhöhte RIM nun die Prognosen für das laufende erste Quartal: Die Kanadier rechnen nun mit Einnahmen zwischen 90 und 100 Millionen Dollar in Aussicht, im darauffolgenden Folgequartal soll der Umsatz um weitere fünf Millionen Dollar ansteigen. Das Unternehmen wird eigenen Angaben zufolge bei Erlösen von 110 bis 115 Millione Dollar die Gewinnschwelle überschreiten.

Probleme bereitet RIM allerdings eine Copyright-Klagen von NTD. Die US-Holding-Firma hatte den PDA-Hersteller im November 2001 beschuldigt, patentierte Verfahren zur Anbindung von mobilen Geräten an E-Mail-Systeme widerrechtlich zu nutzen. Nachdem das Unternehmen bereits im November vergangenen Jahres in erster Instanz zur Zahlung von 23 Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt worden war, wird ein Bezirksgericht in Virginia am 15. April eine entgültige Entscheidung fällen. Dabei entscheidet sich, was mit den von RIM zur Seite gelegten 39,5 Millionen Dollar passieren wird. Anschließend können die Kanadier falls erforderlich ihre Ergebnisse für das Gesamtjahr und das vierte Geschäftsquartal entsprechend anpassen. (mb)