RFID: Kleine Chips mit großem Wachstumspotenzial

14.12.2005
Die Analysten von Gartner beziffern die Ausgaben für RFID für das laufende Jahr auf rund eine halbe Milliarde Dollar. 2010 sollen es schon über drei Milliarden Dollar sein.

"RFID gewinnt an Momentum" erklärte Jeff Woods, Research Vice President bei Gartner. In diesem Jahr belaufen sich die weltweiten Hard- und Softwareausgaben dafür auf 504 Millionen Dollar, 39 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Woods erwartet, dass Unternehmen bis Ende 2006 neue "value-focused" Anwendungen implementieren werden und die RFID-Umsätze auf 751 Millionen Dollar anwachsen lassen. Im Jahr 2010 sollen die weltweiten Einnahmen die Drei-Milliarden-Dollar-Hürde überspringen.

Woods erwartet keine Ablösung der herkömmlichen Barcodes durch die neue Technik, vielmehr eine Koexistenz der beiden Verfahren: "Unternehmen entdecken Wertschöpfungsmöglichkeiten auf Gebieten, wo sie Barcodes nicht einsetzen können. Diese Applikationen sind es, die RFID vorwärts bringen." Im nächsten Jahr werden die Vorteile innovativer Anwendungen, jenseits von Konsumgütern und dem Handel, sichtbar werden und zu einem breiteren Einsatz von RFID führen.

RFID-Tags werden zur Datengewinnung bei mobilen Waren sowie in unstrukturierten und chaotischen Geschäftsprozessen - vom Handel bis zum Krankenhaus - eingesetzt. Diese Umgebungen, denen ein ausgeklügeltes Process Engineering oder eine Kontrollstruktur fehlt, lassen sich damit systematischer verwalten, erwartet der Analyst. Barcodes sind seiner Meinung nach eher zur Informationsgewinnung in hoch strukturierten Prozessen wie Warehouses geeignet "und das wird auch für die nächsten fünf bis sieben Jahre so bleiben".

Eine besonders attraktive Branche oder Anwendung für den Einsatz der Funkchips hat Gartner nicht ausgemacht. Ziemliche viel Aktivitäten gäbe es bei den Transport- und Logistikfirmen, in der Pharmaindustrie, dem Handel sowie im Raumfahrt- und Militärsektor. Beispielsweise hat die Nato kürzlich einen Nachfolgeauftrag an Savi Technology vergeben. Die Company hat ein RFID-Netz aufgebaut, über das die multinationalen Militärgutbewegungen zwischen Europa und Afghanistan verfolgt werden. (kk)