Log Tracking beugt Schwund vor

RFID funkt im Wald

06.10.2005
Von Jürgen Wasem-Gutensohn
Um die Schwundraten von Holzstämmen auf dem Weg vom Wald in die Sägemühle zu senken, setzen die Cambium-Forstbetriebe auf RFID.

IM ODENWALDKREIS bewirtschaften die Cambium-Forstbetriebe eine Waldfläche von rund 12 000 Hektar. Im Auftrag der Besitzer, Privatpersonen und Gemeinden, ernten sie darauf 80 000 Festmeter Rundholz pro Jahr - das entspricht 400 000 Stämmen. „Eines der großen Probleme beim traditionellen Verfahren war die hohe Schwundrate des Holzes auf dem Weg in die weiterverarbeitenden Betriebe“, erläutert Gerhard Friemel, Inhaber der Cambium- Forstbetriebe in Fahrenbach-Robern. Häufig gab es eine Minderung von zehn bis 15 Prozent. Das neue Trackingsystem auf RFID-Basis ermöglicht den Aufbau einer optimierten Informations- und Prozesskette. Dazu befestigt der Waldarbeiter beziehungsweise die Holzerntemaschine einen RFID-Tag an dem Stamm. Der Tag trägt eine ID-Nummer. Sie wird zusammen mit spezifischen Daten des Holzstammes, beispielsweise Baumart und Qualität, per Handheld drahtlos an eine zentrale Datenbank auf Basis von Progress Software übertragen. Hier werden

alle Informationen zusammengeführt und als Steuerungs- und Abrechnungsgrundlage eingesetzt.

Realisiert wurde das Projekt vom Systemhaus DABAC in Abstatt bei Heilbronn, einem Partner von Progress Software und deren Division ObjectStore. „Durch die Übergabe der Stückdaten und die Integration der verschiedenen Datenquellen wird eine transparente Verarbeitung in Echtzeit möglich. Die Schwundrate wird sich auf zirka fünf Prozent reduzieren. Das bedeutet mehr Umsatz. Hier geht es um bis zu sechsstellige Euro-Beträge“, erläutert Friemel.

Jürgen Wasem-Gutensohn ist freier Journalist in München.