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Restrukturierung treibt PSI tief in die roten Zahlen

18.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Berliner PSI AG hat ihre Verluste in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres deutlich gesteigert und zehn Prozent weniger Umsatz als im Vergleichszeitraum 2001 erwirtschaftet. So sanken die Einnahmen gegenüber der Vorjahresperiode von 121,2 Millionen auf 109,2 Millionen Euro. Dabei verbuchte das Softwareunternehmen in allen drei Geschäftsbereichen einen Umsatzrückgang. Während die operativen Verluste in den Sparten Produktions- und Informations-Management jedoch auf 12,3 Millionen beziehungsweise 1,76 Millionen Euro anstiegen, verdoppelte PSI in der profitablen Abteilung Netz-Management den Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 3,37 Millionen Euro.

Insgesamt schrieben die Berliner einen Betriebsverlust von 10,7 Millionen Euro. Nach Unternehmensangaben belasteten das Ergebnis dabei Rückstellungen, Wertberichtigungen und Restrukturierungskosten in Höhe von insgesamt 6,9 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte PSI noch ein leichtes EBIT-Plus von 720.000 Euro erzielt. Der Nettoverlust kletterte im Jahresvergleich von 1,2 Millionen auf elf Millionen Euro. Dank eines positiven operativen Cashflows von 14,3 Millionen Euro konnte PSI jedoch die liquiden Mittel im Berichtszeitraum um 8,9 Millionen auf 21,8 Millionen Euro erhöhen. Rückläufig ist dagegen die Mitarbeiterzahl: Die Berliner wollen in Kürze bei der ERP-Tochter Psipenta GmbH 50 Stellen abbauen. Nach dieser und anderen Restrukturierungsmaßnahmen wird das Unternehmen nur noch rund 1250 Mitarbeiter beschäftigen.

Das Softwarehaus erwartet für das Geschäftsjahr 2002 einen EBIT-Verlust von zwölf Millionen Euro, der Umsatz soll 15 Prozent unter den 164,9 Millionen Euro des Vorjahres liegen. Im kommenden Jahr rechnet der Vorstand damit, bei gleich hohen Einnahmen einen Betriebsgewinn von zwei bis vier Millionen Euro und eine schwarze Netto-Null auszuweisen. PSI geht dabei von einer unverändert schwachen Konjunktur aus. (mb)