LUZERN (sg) - Thomas Fischer, Treuhand- und Wirtschaftsberater sowie erfahrener
Computer-Kriminologe, spricht von Computer-Kriminalität als einer neuen Form der
Wirtschaftskriminalität. Sie sei wegen der rasch ansteigenden Anzahl von Fällen und den
wachsenden Schadensdimensionen zu einer Bedrohung für alle Anwender von
Computersystemen geworden. Einzelne Arten dieser hochspezialisierten
Wirtschaftskriminalität seien geeignet, so meint Fischer etwas dramatisierend, ganze
Unternehmungen an den Rand des Ruins zu bringen.
Es dürfte als erwiesen gelten, daß bisher konventionell vorgehende Unterschlagungstäter in den letzten Jahren immer mehr auf Computersysteme als Einbruchswerkzeuge umgestiegen seien. In der Mehrzahl der bekanntgewordenen Fälle wurden gerade solche Mitarbeiter zu Tätern, denen man aufgrund ihres "exklusiven" Fachwissens hohes Vertrauen entgegenbrachte. Dem Vertrauensbruch selbst kam man mangels eigenen Fachwissens nicht auf die Spur. Die Tatsache, daß viele Führungskräfte sich ihren eigenen EDV-Mitarbeitern ausgeliefert fühlen, spricht allerdings in erster Linie gegen sie selbst. Insbesondere gilt das dort, wo die Geschäftsleitung bei der Einführung von EDV-Systemen nicht mitgedacht hat.
Fischer entwickelte ein umfangreiches Sicherheitsdispositiv. Die "Betriebswirtschaftlichen Mitteilungen" des Instituts für Betriebswissenschaften an der Hochschule St. Gallen, die bereits in Seminaren der HSG-Weiterbildungsstufe verschiedentlich zum Thema Computer-Kriminalität Stellung bezogen haben faßten diese Empfehlung jetzt in einer kleinen Broschüre (Heft 71) zusammen, die für 10.80 Franken im Buchhandel erhältlich ist.