Realzeitverfahren für sowjetische Sparkassen:Finnische Technik soll umstellen helfen

14.10.1983

STOCKHOLM (VWD)-Finnische Unternehmen. die Hardware für die elektronische Datenverarbeitung herstellen. rechnen sich Chancen aus, ein vielversprechendes Marktsegment in der UDSSR besetzen zu können. Das sowjetische Sparkassennetz mit seinen 80 000 Filialen soll zum größten Teil auf Realtimeverfahren umgestellt werden.

Dieses Vorhaben gab der Chef der sowjetischen Sparkassenorganisation, Pavel Rydin, in Helsinki bekannt. Rydin deutete gleichzeitig an, daß finnische Erfahrungen und finnische Technik beim Übergang der sowjetischen Sparkassen zum Realzeitverfahren eine wichtige Rolle spielen könnten.

Von Fachleuten aus Helsinki wird der Investitionsbedarf der UDSSR zur Beschaffung der notwendigen Hardware auf fünf Millionen Rubel beziffert. Dabei ist berücksichtigt, daß das Realzeitverfahren wegen der Größe der Sowjetunion nicht bis in den letzten Winkel des Landes eingeführt werden soll. Zunächst sei vorgesehen, das auf Realzeit basierende Datensystem probeweise in einem Moskauer Stadtteil einzuführen. Die dafür erforderlichen Terminals hat die sowjetische Sparkassenorganisation bereits aus Finnland bezogen.

Wie in diesem Zusammenhang weiter bekannt wurde, haben sowjetische Experten mit finnischen Beratern ein finnisches Modell für die Anwendung des Realzeitverfahrens untersucht und Möglichkeiten zur Übertragung dieses Modells auf die eigene Sparkassenorganisation überprüft. Die Kooperation soll in der Erprobungsphase fortgesetzt werden. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit gibt es nach den Worten des sowjetischen Sparkassenchefs Platz für weitere Lieferungen finnischer Hardware. Die Sparkassenorganisation der UDSSR gehört zu den größten in der Welt. Landesweit werden Sparguthaben in Höhe von 180 Milliarden Rubel auf 160 Millionen Konten verwaltet.