Realtime Sprache im MotorolaUnix-Verbund:Pearl-Doppelprozessor für starke Mikros

09.12.1983

STUTTGART (pi) - Das Doppelprozessorsystem "Pearl Engine 68 000" für 16/32-Bit-Mikros soll erstmals im Frühjahr 1984 verfügbar sein. Das Produkt ist eine Gemeinschaftsentwicklung des Institut für Rundfunktechnik (IRT) sowie des Münchener Systemhauses PCS und der Unternehmensberatung Werum aus Lüneburg. Dies teilte der Pearl Association Verein aus Stuttgart mit.

Diese auch in der Hardware neuartige Doppelprozessorlösung mit gemeinsamem Bus-System (Q-Bus) nutzt die spezifischen Leistungsmerkmale von Betriebssystem und Programmiersprache aus. Unix (in der Munix-Version von PCS) stellt zahlreiche Werkzeuge für die Programmentwicklung zur Verfügung, ist jedoch kein schnelles Realzeitsystem, wie es für Pearl-Anwendungen in der Prozeßtechnik notwendig ist. Deshalb wird als Basis des Laufzeitsystems "Bapas-K" von Werum mit Schwerpunkt in der Realzeitverarbeitung eingesetzt.

Über die Systemprogrammiersprache "C" ist das Pearl-Entwicklungssystem komplett in Unix implementiert. Das Betriebssystem sorgt auch dafür, daß die Tasks mit dem Laufzeitsystem zu einem Gesamtsystem verbunden werden, das dann direkt in den Arbeitsspeicher des Realzeit-Anwendungssystems geladen wird.

Das Programmiersystem setzt sich aus den Komponenten Compiler, Testsystem und Datenbanksystem zusammen. Der benutzte portable Compiler ist bereits auf marktgängigen Prozeßrechnern und Minicomputern installiert wie etwa HP 1000/3000, Intel 8086, ND 100, Siemens 310/330 sowie R 10/R 30 und VAX 11/750. Ähnliches gilt für das Testsystem sowohl für den Einzeltest von Programmkomponenten als auch für den Integrations- und Gesamttest. Bei dem offenen Datenhaltungs- und Datenbanksystem (Bapas-DB), seien anwendungsabhängige Komponenten wie etwa Zugriffsverfahren und Benutzersprache einfach anzupassen, zu erweitern und auszutauschen, falls die angebotenen Standardkomponenten nicht ausreichen. Auch dieses Datenbanksystem ist komplett in der Pearl-Sprache realisiert.

Die "Pearl Engine 68 000" wird im Rahmen des Projekts Software-Technologie der GMD vom BMFT gefördert.